Die Formel 1 kehrte mit dem Rennen in Imola in Deutschland kurz zurück ins frei empfangbare Fernsehen. RTL übertrug am Wochenende das erste von nur vier Rennen, die man nach der Neuverteilung der Fernsehrechte 2021 noch zeigen wird.

Den Auftakt in Bahrain hatte es zuletzt nur auf Sky zu sehen gegeben - und die Bezahl-Schranke hatte die F1-Einschaltquoten im Millionenbereich einbrechen lassen. Das Free-TV-Comeback hingegen ging in die andere Richtung: RTL feierte im Vergleich mit dem Vorjahr einen massiven Anstieg.

RTL sorgt für großen Quoten-Anstieg in Imola

RTL hatte mit der Renn-Auswahl natürlich Glück: Das Regen-Rennen von Imola bot reichlich Action, Drama, und dank Lewis Hamiltons Aufholjagd Überholmanöver bis zum Schluss. Viel besser kann Formel 1 nicht sein. Das Publikum war begeistert: 4,16 Millionen Zuseher verfolgten das Rennen im Schnitt, 4,73 Millionen in der Spitze. Der Marktanteil betrug 22,2 Prozent.

Die Quoten können sich auch im Vergleich zu den RTL-Zahlen vom Imola-Rennen des Vorjahres sehen lassen: 3,59 Millionen und 21,1 Prozent Marktanteil hatte man da verbuchen können. 2021 lieferte also einen satten Zuwachs von 570.000 Zuseher.

Wenngleich die Umstände natürlich für die Formel 1 sprachen: Das Vorjahres-Rennen fand im Herbst statt, zu einer früheren Startzeit, und hatte WM-technisch schon lange nichts mehr zu bieten. Das genaue Gegenteil also zum WM-aufgeladenen Drama des Duells Verstappen/Hamilton von 2021. Das zeigen auch marktübergreifende Quoten in Europa. Nicht nur in Deutschland, auch außerhalb stiegen die Zuschauerzahlen im zweistelligen Prozentbereich.

Imola bleibt für Sky klar hinter Bahrain zurück

Der neue F1-Platzhirsch in Deutschland, Sky, muss hingegen zumindest im Vergleich zum ersten Rennen deutlich weniger Seher vermelden. Beim Saisonauftakt in Bahrain hatte man mit 1,22 Millionen am Renntag noch einen Rekord vermeldet. In Imola blieben davon nur 770.000 übrig.

Dafür dürften mehrere Gründe zusammenspielen: Zum einen startete Imola deutlich früher als Bahrain, das dürfte Seher kosten. Gut möglich auch, dass einige Bahrain über Sky Ticket verfolgten, und für Imola nicht verlängerten, sondern wieder zu RTL wechselten. Unter dem Strich kann Sky aber immerhin noch über 300.000 Zuseher mehr als im Vorjahr verbuchen. Ein satter Zuwachs.

ORF mit starken Quoten in Imola

Deutlicher als in Deutschland ist übrigens der Anstieg im österreichischen Fernsehen. Dort teilen sich 2021 erstmals Servus TV und ORF die Übertragungsrechte. Nachdem Servus TV Bahrain zeigte, war in Imola der ORF dran, und legte anständige Zahlen vor: 772.000 sahen zu - ein Marktanteil von 39 Prozent, und verglichen mit dem Vorjahr eine Steigerung von fast 300.000. Den Auftakt in Bahrain auf Servus TV hatten - trotz besserer Sendezeit - auch nur 639.000 verfolgt.

In der Spitze schaffte der ORF sogar bis zu 827.000. Das sind für den Sender tatsächlich die besten Quoten bei einem Nachmittags-Rennen in über einem Jahrzehnt. Der letzte GP mit Nachmittags-Startzeit, der bessere Zahlen erzielen konnte, war das Saisonfinale 2010 in Abu Dhabi, bei dem 781.000 Sebastian Vettels ersten WM-Titel sahen.

Beim nächsten Rennen in Portugal gilt dafür wieder: Sky-exklusiv. RTL wird nur mehr Spanien, Italien und Brasilien zeigen. Und österreichische Seher müssen wieder den Sender wechseln, Servus TV ist dran.