Aufatmen bei Valtteri Bottas und George Russell: Weder der Finne noch der Brite werden für ihren heftigen Highspeed-Unfall zur Mitte des Formel-1-Rennens in Imola 2021 bestraft. Bottas und Russell waren in Runde 31 in Anfahrt auf die Tamburello kollidiert, als der Williams-Pilot rechts zum Überholmanöver gegen den Mercedes ansetzte. Russell geriet dabei auf einen noch nassen Teil des Asphalts, verlor die Kontrolle und krachte seitlich in Bottas. Beide landeten daraufhin in der Streckenbegrenzung, schieden aus und beschuldigten sich mit teils deftigen Worten gegenseitig.

Russell warf Bottas zwar keinen Regelverstoß vor, aber eine Missachtung eines Abkommens zwischen den Fahrern. Danach sei es tabu, sich zu wehren, wenn ein Pilot mit großem Überschuss an Geschwindigkeit von hinten heranfliege. Bottas fehle es an Respekt vor den Gefahren eines Formel-1-Autos bei mehr als 300 km/h, tobte der Brite, forderte allerdings keine Strafe. Das tat der Finne auch nicht, schob Russell allerdings klar die Schuld zu. Besondere Würze erhielt der Vorfall, weil er sich zwischen Konkurrenten um ein Cockpit bei Mercedes abspielte.

Formel-1-Stewards: Bottas hat genug Platz gelassen

Konsequenzen haben werden die Szenen – auch die delikaten in Folge des Unfalls (Mittelfinger Bottas‘, Unterstellung Russells, bei jedem anderen Fahrer hätte Bottas anders reagiert) - nun allerdings maximal Mercedes-intern. Die Stewards sahen nach eingehender Untersuchung der Video-Bilder aus allen Perspektiven und nach Anhörung aller Beteiligter von einer Strafe ab.

Keiner der beiden Fahrer habe ein erratisches Manöver gesetzt, somit sei es ein regulärer Rennzwischenfall gewesen, so die Stewards um Tim Mayer. „Auto 77 [Bottas] hat seine Linie den ganzen Vorfall über auf der rechten Seite der trockenen Linie gehalten und die ganze Zeit eine Autobreite Platz nach rechts gelassen“, schreiben die Stewards in ihrer Begründung.

Formel-1-Stewards: Bottas & Russell nicht unberechenbar

Auto 63, also Russell, habe sich mit einem bedeutenden Speed-Vorteil genähert, heißt es weiter. Eine Bestätigung der Aussage des Briten. Durch den Knick auf der Anfahrt zu Kurve eins sei die Lücke zwischen dem Duo und der rechten Fahrbahnbegrenzung immer kleiner geworden, so die Stewards. Sonderlich nass schien die Strecke dort auch nicht mehr zu sein. „Aber an dem Punkt, an dem sie der rechten Seite am nächsten waren, haben die Reifen auf der rechten Seite von Auto 63 einen besonders feuchten Fleck erwischt und das Auto ist ausgebrochen. Zu keinem Zeitpunkt manövrierte ein Auto unberechenbar.“

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