Sebastian Vettel kam auch am zweiten Formel-1-Wochenende 2021 in Imola nur schwer in die Gänge. Nach den beiden Trainings auf dem italienischen Traditionskurs wurde der Aston-Martin-Neuzugang nur auf der 15. Position geführt. Doch die Rundenzeiten sprechen für Vettel nur die halbe Wahrheit. Die Arbeit der vergangenen drei Wochen gibt ihm im AMR21 bereits ein besseres Gefühl.

"Heute war nur ein bisschen der Wurm drin, was die Runden angeht. Es war irgendwie immer irgendwas los", erklärt Vettel den beträchtlichen Rückstand in der Zeitenliste. Im FP1 hatte er Platz 14 belegt. Am Nachmittag rutschte er einen Rang ab. In beiden Fällen betrug der Rückstand auf Teamkollege Lance Stroll rund eine halbe Sekunde.

Nachdem Vettel in der Hitze Bahrains nicht mit dem Charakter des Autos warm wurde, machten ihm in Italien die mit nur 13 Grad Celsius Außentemperatur kühlen Bedingungen das Leben schwer: "Bei den kalten Temperaturen ist es nicht immer einfach, direkt auf der ersten Runde den Schuss hinzubekommen."

Trotz der Schwierigkeiten beteuert er, mit seinem neuen Arbeitsplatz mittlerweile nicht mehr so zu fremdeln, wie es zuletzt der Fall war. "Ich fühle mich einfach mehr zuhause. Im Moment ist es noch so, dass jede Runde hilft", erklärt er. In zwei reibungslosen Sessions kam er am Freitag auf ein Pensum von 50 Runden.

Wegen dieser Drohung lachen Vettels Gegner: Völliger Blödsinn! (10:00 Min.)

"Es war gut, das letzte Rennen zu verdauen", so der 33-Jährige. In Folge des desaströsen Auftakts wurde für Imola in diversen Bereichen nachgebessert: "Wir lernen dazu. Die Lektionen aus Bahrain waren sehr hilfreich und wir haben das Auto ein bisschen anders eingestellt."

Neben Optimierungen bei der Fahrzeugeinstellung wurden bei Aston Martin auch Neuentwicklungen getestet. Das Team fühlt sich durch die für 2021 verabschiedeten Änderungen im Technikreglement besonders benachteiligt, wie Teamchef Otmar Szafnauer am Freitag einmal mehr gegenüber Sky UK monierte.

Der US-Amerikaner hinterfragt vehement die Anpassung der Aerodynamik, welche Autos mit flachem Anstellwinkel zu schaffen macht: "Es ist schwer, zu verstehen, was die Absicht dahinter war. Das ist eine Frage für die FIA. Die Regeländerung wurde aus Sicherheitsgründen verabschiedet, und diese Art der Regulierung obliegt allein der FIA."

Während das Management die gegenwärtige Situation mit den Regelhütern ausdiskutieren will, zeigte Vettel sich mit den Weiterentwicklungen zufrieden: "Wir haben ein paar neue Teile am Auto und konnten einen Schritt nach vorne machen", so der Heppenheimer, der sich eine Standortbestimmung trotz der positiven Aspekte nicht zutraut. "Wir wissen noch nicht genau, wo wir stehen."