Es war ein kurioser Auftakt zum Emilia Romagna GP 2021 in Imola: Zu Beginn des 1. Freien Trainings blieben die Monitore schwarz, das Worldfeed hatte mit technischen Problemen zu kämpfen. Zwar kam das TV-Bild nach wenigen Minuten zurück, doch Teams, Rennleitung und Zuschauer mussten während der gesamten Session auf zahlreiche Daten und Bilder verzichten.

Besonders kurios wurde es, als das Training gut 20 Minuten vor dem Ende der Session nach einem Unfall zwischen Sergio Perez und Esteban Ocon unterbrochen werden musste. Die TV-Bilder lieferten keine Auflösung über den Hergang des Zwischenfalls.

Im Worldfeed war lediglich zu sehen, wie sich Perez mit einem defekten linken Hinterreifen aus der Villeneuve-Schikane drehte. Kurz drauf kam Ocon in langsamer Fahrt um die Kurve und musste seinen Alpine wenige Meter dahinter mit einer angeknacksten rechten Vorderachse abstellen.

Binnen weniger Meter kam auch Sergio Perez zum Stehen, Foto: LAT Images
Binnen weniger Meter kam auch Sergio Perez zum Stehen, Foto: LAT Images

Weil das TV-Bild nur rudimentär funktionierte, gab es keine Wiederholungen des Zwischenfalls zu sehen. Auch Onboard-Aufnahmen gab es nicht. Erst im Nachgang konnte die Szene von den Stewards final aufgeklärt werden.

Schon wenige Minuten nach der Anhörung trafen die Stewards um ihren Vorsitzenden Tim Mayer die Entscheidung, den Vorfall auf sich beruhen zu lassen. "Ocon ist vor Kurve fünf vom Gas gegangen, um Perez vorbeizulassen. Dabei ist er komplett nach innen gefahren. Perez war auf einer schnellen Runde. Beide Autos haben den Scheitelpunkt zur gleichen Zeit erreicht und sich dabei leicht mit den Rädern berührt", schildern die Stewards den Vorfall.

"Beide Fahrer waren sich einig, dass es ein unglückliches Missverständnis war. Dabei war es nicht hilfreich, dass beide Fahrer zu diesem Zeitpunkt eingeschränkten oder gar keinen Funkverkehr mit ihren Teams hatten", heißt es im Urteil.

Während das TV-Bild nach wenigen Minuten wieder funktionierte, saßen die Kommandostände das gesamte Training über auf dem Trockenen. Der Funk mit den Piloten fiel bei allen Teams fast komplett aus. "Wir saßen blind am Kommandostand", schilderte Aston Martins Teamchef Otmar Szafnauer.

Bei manchen Teams funktionierte der Funkverkehr mit den Piloten überhaupt nicht, andere konnten zumindest in eine Richtung kommunizieren. An manchen Stellen der Strecke war der Funk plötzlich wieder in vollem Umfang zu hören.

"Es war interessant zu sehen, wie verwirrt wir waren", so AlphaTauri-Teamchef Franz Tost. "Es war gut, dass der Funk bei allen ausgefallen ist. So hat jeder aufgepasst", meint Haas-Teamchef Günther Steiner.