Das McLaren-Team hat auch in der Saison 2021 keine eigenen Ersatzfahrer. Sollte einer der Formel-1-Stammfahrer Daniel Ricciardo oder Lando Norris nicht einsatzbereit sein, wird sich der Rennstall aus Woking wie im Vorjahr am Pool der Ersatzfahrer von Motorenlieferant Mercedes bedienen können. Dies sind in erster Linie die Werksfahrer aus der Formel E, Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries.

Nach aktuellem Stand überschneiden sich drei Events von Formel E und Formel 1 in diesem Jahr. Was passiert also, wenn beide Fahrer ein Formel-E-Wochenende bestreiten müssen? Die Antwort von Andreas Seidl ist klar: "Dann müssen wir erstmal telefonieren", sagte er am Freitagvormittag in Imola. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Vereinbarung, die wir mit Mercedes getroffen haben. Wie man weiß, haben wir aber auch eine gute Beziehung zu Paul di Resta, der ebenfalls eine Superlizenz besitzt. Mit ihm haben wir ebenfalls eine Vereinbarung, einzuspringen, wenn es notwendig ist. Wir sind auf verschiedene Szenarien vorbereitet."

Di Resta bestritt zwischen 2011 und 2013 drei Saisons für das Force-India-Team. Sein vorerst letztes von 126 Formel-1-Rennen bestritt er 2017 für Williams. Damals ersetzte er in beim Ungarn GP Felipe Massa. Inzwischen ist der DTM-Champion des Jahres 2010 35 Jahre alt und hat sich dem GT-Sport verschrieben.

Mercedes setzte nicht auf eigenen Ersatzfahrer

Naheliegender wäre es dann, womöglich auf Nico Hülkenbergs Dienste zu setzen. Schließlich existiert dem Vernehmen nach zwischen dem Emmericher und Mercedes ebenfalls eine Vereinbarung für eine Zusammenarbeit. Sie wurde zwar bereits thematisiert, aber bislang nicht offiziell bestätigt. Darauf angesprochen erklärte Seidl: "Am Ende ist es abhängig davon, was Mercedes für das jeweilige Wochenende plant. Danach müssen wir uns richten." Einen Einsatz des 196-fachen Grand-Prix-Teilnehmers schließt er also nicht kategorisch aus.

Im Konstrukt rund um Hülkenberg gibt es eine weitere Variable, die bedacht werden muss. Er ist zudem Ersatzfahrer bei Aston Martin. Für das Team, das im Vorjahr noch unter der Nennung Racing Point an den Start ging, bestritt er 2020 drei Einsätze als Ersatzfahrer. Seine Auftritte als TV-Experte bei Servus TV und RTL dürften hingegen eine untergeordnete Rolle spielen und würden im Zweifelsanfall gegen Renneinsätze des Kürzeren ziehen.

Im vergangenen Jahr setzte Mercedes nicht auf Stoffel Vandoorne, als beim Sakhir GP der an Corona erkrankte Lewis Hamilton ersetzt werden musste. Stattdessen wurde Williams-Fahrer George Russell für das Rennen in Bahrain in das Weltmeister-Team berufen. De Vries war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht offizieller Mercedes-Ersatzfahrer.

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