AlphaTauri galt beim Formel-1-Auftakt in Bahrain als Geheimtipp - und zurecht, wie Red Bulls Juniorteam im ersten Qualifying der Saison 2021 bewies. Pierre Gasly kämpfte durchweg um einen Platz in den Top-fünf, den er sich am Ende sogar mitsamt Reifenvorteil für das Rennen schnappen konnte.

Zumindest zu Beginn sah es auch so aus, als ob Gaslys Teamkollege Yuki Tsunoda mithalten konnte. Doch der Rookie scheiterte anders als sein erfahrener Teamkollege im zweiten Qualifying-Segment am Reifen-Gamble. Aber keine Schande darin - denn auch Gasly sagt: Das war eine haarige Angelegenheit.

Gasly setzt Risiko-Strategie im Qualifying um

"Nur den Medium-Reifen im Q2 zu nutzen war ein großes Risiko", meint Gasly nach dem Qualifying. AlphaTauri hatte, wohl berauscht von einem starken Q1-Auftritt, gleich einmal beide Fahrer im ersten Q2-Run mit Medium-Reifen rausgeschickt. Klares Ziel: Man wollte so für das Rennen einen Reifen-Vorteil.

Aber die Zeitenabstände waren eng, und die direkte Konkurrenz von Ferrari und McLaren ging letztendlich dann doch mit den schnelleren Soft-Reifen auf Nummer sicher. AlphaTauri hingegen überlegte, und entschloss sich zu pokern: Gasly und Tsunoda wurden zum zweiten Mal auf Medium-Reifen auf die Strecke geschickt.

Der erfahrenere Gasly konnte es umsetzen: "Ich hatte was mit der Motorbremse auf der ersten Runde, also wusste ich, dass ich im zweiten Versuch noch was rausholen könnte. Das habe ich geschafft - es war knapp, aber ich habe eine gute Runde rausgehauen." Platz acht mit einem knappen Zehntel Puffer war wirklich knapp, aber jetzt wähnt sich Gasly eines Strategie-Vorteiles für das Rennen - müssen doch die direkten Gegner Ferrari und McLaren mit den filigranen Soft starten.

Tsunoda scheitert: Medium-Leistung nicht akzeptabel

Gasly landete also in Q3, und letztlich auf dem fünften Rang. Yuki Tsunoda konnte in seinem ersten Formel-1-Qualifying da nicht mithalten. Zu Beginn, auf den Soft-Reifen, da lief es noch traumhaft, doch kaum zog er in Q2 die Mediums der Pirelli-Mischung C3 auf, ging es rapide bergab.

"Ich weiß noch immer nicht, was da passiert ist", sagt Tsunoda danach und ärgert sich: "Das ist für mich nicht akzeptabel. Der Grip, vom C3 zum C4 - natürlich ist es eine härtere Mischung mit weniger Grip, aber der Unterschied ist nicht so groß. Ich habe aber ziemlich viel Grip verloren, da war nichts."

Yuki Tsunoda kam nur mit den weicheren C4-Reifen zurecht, Foto: LAT Images
Yuki Tsunoda kam nur mit den weicheren C4-Reifen zurecht, Foto: LAT Images

"Da müssen wir schauen, was passiert ist", bilanziert Tsunoda. "Auf den Soft hat es für mich immer normal funktioniert, das Auto fühlte sich okay an. Aber gerade in dieser Session fühlte sich der [Medium] seltsam an. Besonders der zweite Satz. Wenn ich noch eine schnelle Runde hätte, würde ich auch nicht weiterkommen, wenn es die gleichen Reifen sind. Da war einfach kein Grip."

Am Ende stand ein enttäuschender 13. Platz zu Buche. Aber natürlich ist es Tsunodas erstes Qualifying, und das ist alles Teil der Lern-Erfahrung. "Von der Lern-Seite war es sehr gut", meint er. "Wie ich Q1, Q2 angehe. Ich hatte viel Verkehr, musste viel warten, deswegen stand ich beim Beschleunigen in der letzten Kurve oft quer. Und natürlich muss ich schauen, wie ich mich besser vom C4- auf den C3-Reifen einstelle."