Mick Schumacher machte beim ersten Qualifying seiner Formel-1-Karriere in Bahrain gleich Bekanntschaft mit den ungeliebten Prozeduren in der Königsklasse. Unter Zeitdruck im Q1 musste der Rookie in Dienste von Haas auf die Waage der FIA. Der kurze Stopp verbaute ihm den dritten geplanten Run. Teamkollege Nikita Mazepin drehte sich darüber hinaus gleich zwei Mal vor Schumacher, der nach Startplatz 19 für das Rennen am Sonntag trotzdem zufrieden ist.

"Insgesamt kann ich sagen, dass ich mit meiner Runde zu 95 Prozent zufrieden bin", so Schumacher, der das Zeittraining auf dem Bahrain International Circuit als Vorletzter beendete. Einzig Mazepin war langsamer. Der Rückstand zum vor ihm startenden Sebastian Vettel betrug vier Zehntelsekunden. Der amtierende Formel-2-Champion fand sich wie mit dem VF-21 erwartet in den Untiefen des Grids wieder.

"Wir sollten nicht von einer Enttäuschung sprechen, denn wir haben es ziemlich gut gemanagt. Eine saubere Runde war, was wir wollten, und das haben wir hinbekommen. Dass wir bei der Pace Defizite haben, hatten wir erwartet", so der 22-Jährige. Sein erstes Qualifying in der F1 stellte ihn ohnehin vor diverse Aufgaben, angesichts derer die bei Haas ohnehin gedämpften Ambitionen in den Hintergrund rückten.

Schumacher kämpft mit dem Wind

"Diese Autos sind sehr windanfällig. Zwischen dem FP3 und dem Qualifying hat sich der Wind um 180 Grad gedreht. Deshalb haben wir den ersten Run gemacht, um die Balance zu verstehen und es dann auf der zweiten Runde zusammenzubringen", erklärt er den Ansatz für das Qualifying-Debüt.

Die äußeren Bedingungen bereiteten selbst den Routiniers an diesem Wochenende mehrfach Schwierigkeiten. "Es geht darum, zu antizipieren, was das Auto machen wird und dabei kommt es auf Wissen und das Verständnis an, wie das Auto zu fahren ist", so Schumacher. Dass die Testfahrten 2021 radikal gekürzt wurden, machte es nicht einfacher.

"Wir hatten leider nur zwei halbe Testtage und drei verkürze Trainings vor dem Qualifying", sagt er. "Für die Streckenzeit, die wir hatten, war es in Ordnung." So richtig nach Plan verlief dann aber doch nicht alles. Der erste Run wurde ihm dann ausgerechnet von Nikita Mazepin verhagelt.

FIA-Waage behindert Haas' Qualifying

Der Teamkollege drehte sich in Kurve 13 und löste eine gelbe Flagge aus, durch die er vom Gas gehen musste. Danach erwartete ihn gleich das nächste unplanmäßige Hindernis. Die FIA zog ihn aus dem Verkehr und schickte ihn auf die Waage. "Beide Autos wurden gewogen. Das stört natürlich immer, vor allem wenn du dein erstes Qualifying absolvierst und dann dort hin musst", so Haas-Teamchef Günther Steiner.

In der äußerst kurz bemessenen Zeit im Q1 hatte Haas für seine Piloten jeweils drei Versuche eingeplant. Doch durch die Intervention der FIA mussten sich Schumacher und Mazepin mit zwei Schüssen begnügen. "Das hilft dir natürlich nicht, eine saubere Runde reinzukriegen", sagt Steiner. "Wir wollten ihnen drei Runs geben, damit sie so viele Runden wie möglich haben. Aber die Waage hat uns daran gehindert und so waren es nur zwei."

Im zweiten Versuch lieferte Schumacher mit 1:32.449 Minuten seine schnellste Zeit ab und war damit fast eine Sekunde schneller als Mazepin, der mit den Bedingungen offenbar mehr Probleme hatte und sich noch ein zweites Mal drehte. "Der Wind war dann wieder anders, aber ich hatte das Gefühl, dass wir das Maximum rausgeholt haben", so Schumacher zufrieden.