Mit den Plätzen 16, 15 und 15 in den Trainings und drei Niederlagen gegen Alpine-Kollege Esteban Ocon hatte Fernando Alonsos Formel-1-Comeback in Bahrain eigentlich ganz und gar unterdurchschnittlich begonnen. Doch kaum ging es im Qualifying um was, drehte der Altmeister den Spieß um.

Gleich auf der ersten Runde ließ Alonso den Teamkollegen hinter sich, und blickte nicht zurück. Und während Ocon im ersten Qualifying-Segment rausflog, kämpfte Alonso weiter, und weiter, und schaffte es schließlich sogar auf den neunten Platz. Erwartungen übertroffen?

Alonso überkommt Alpine-Erwartungen: Wind & Temperatur helfen

Die bis dahin etwas enttäuschenden Alpine-Performances der Trainings lassen Alonsos neunten Platz schließlich doch etwas überraschend wirken. "Ich bin aber nicht mit einer bestimmten Erwartung ins Qualifying gegangen", relativiert ein zufriedener Alonso. "Wir haben einfach versucht, das bestmögliche Qualifying abzuliefern und zu schauen, wo wir landen."

"Es war nichts, was wir erwartet haben", gesteht Alonso trotzdem. Bis dahin hatte er besonders in den Mittags-Trainings mit dem Heck des Alpine zu kämpfen gehabt. "Ich hatte in keiner der Trainings volles Vertrauen in die Autobalance. Aber im Qualifying war die Temperatur viel kühler und ich konnte das Auto besser attackieren, und habe es besser gefühlt." Auch der Wind drehte, und half ihm, Vertrauen ins Handling des A521 zu fassen.

Allerdings weiß Alonso auch, dass der Q3-Auftritt mit ein bisschen Glück zustande kam. Sergio Perez und Yuki Tsunoda scheiterten daran, sich mit Medium-Reifen zu qualifizieren - in Autos, die klar schneller waren als der Alpine.

Ocon wird im Qualifying Gelb-Opfer

Esteban Ocon hingegen ließ sich gleich auf seiner ersten schnellen Qualifying-Runde einen Fehler zuschulden kommen, und wurde von Alonso abgehängt: "Ich hatte einen kleinen Verbremser in Kurve acht, bin raus, kleiner Fehler auf meiner Seite. Davor war ich knapp dran. Fernando war denke ich ziemlich schnell in dieser Session, das wäre bis zum Ende eng gewesen."

Esteban Ocon hatte im Qualifying Probleme, Foto: LAT Images
Esteban Ocon hatte im Qualifying Probleme, Foto: LAT Images

Auf seiner zweiten Runde kam dann zum Schluss die gelbe Flagge raus. Ocon musste rausnehmen, jede Chance auf eine Verbesserung war dahin. Ein trauriger sechszehnter Platz bleibt. "Es hat uns mindestens eine halbe Sekunde gekostet, das hätte für Q2 gereicht."

Alonso: Formel-1-Comeback ganz neue Erfahrung

Für das Rennen gibt Alpine wieder kein konkretes Ziel aus. Klar, Ocon will einfach nur nach vorne. Punkte werden schwierig, aber nicht unmöglich. Alonso macht sich sorgen um Tsunoda und Perez, die dicht hinter ihm starten werden und in schnelleren Autos sitzen.

Daher klingt Alonso fast wie ein Rookie, wenn er auf das Rennen blickt: "Ich werde versuchen, das Rennen zu genießen, es so gut wie möglich umzusetzen." Schließlich sind über zwei Jahre vergangen, seit er den letzten Grand Prix fuhr. Neue Autos, neue Reifen - alles noch nicht unter Rennbedingungen getestet: "Es gibt viele Dinge, die die um mich herum besser kennen. Ich will diese Lektionen morgen am Abend in der Tasche haben. Platz acht, Platz fünfzehn, alles gut, aber ich brauche diese Infos."