Max Verstappen ist für das erste Formel-1-Rennen 2021 in Bahrain der große Favorit. Sein erster Verfolger hieß am Freitag nicht etwa Lewis Hamilton oder Valtteri Bottas, hatte aber zumindest wie die die beiden Fahrer des Weltmeisterteams eine Power Unit von Mercedes im Heck. McLaren-Pilot Lando Norris war in beiden Sessions auf Tuchfühlung mit der Spitze. Vom großen Underdog-Moment sieht er sich allerdings noch weit entfernt.

"Ich meine, wir sahen heute schnell aus, aber ich denke es ist ziemlich offensichtlich, was morgen passieren wird", so Norris. Er kann sich trotz der engen Verhältnisse am Freitag nicht vorstellen, dass sich gegenüber 2020 großartig etwas geändert hat. "Es wird an der Spitze das Übliche sein mit den vier Autos vor uns."

Im FP2 war Norris nur eine Zehntelsekunde langsamer als Verstappen, nachdem er schon in der ersten Session des Tages als Dritter für Aufsehen gesorgt hatte. "Ich denke, das war, weil wir etwas mehr gezeigt haben", so der 21-Jährige, der an diesem Wochenende in seine dritte Saison in der Königsklasse geht und mittlerweile weiß, was er von seinem Auto erwarten kann.

Norris unzufrieden: McLaren fühlt sich nicht gut an

So richtig seinen Vorstellungen entsprach dies am Freitag noch nicht. "Das Auto hat sich nicht so gut angefühlt", sagt er. "In manchen Bereichen fühle ich mich gut, in anderen nicht." Vergangenes Jahr holte er beim Auftakt in Spielberg das erste und bis dato einzige Podest seiner jungen Karriere.

Weiteres Edelmetall scheint an diesem Wochenende unter den momentan gegebenen Voraussetzungen außer Reichweite. "Ich habe nicht das Vertrauen, das ich will. Es ist nicht dort, wo es letztes Jahr war", sagt er mit Blick auf den MCL35M.

Die schnellen Rundenzeiten gingen ihm keinesfalls leicht von der Hand. Seinen ersten Qualifying-Run auf dem Soft-Reifen musste er sogar abbrechen, weil ihm in den schnellen Kurven das richtige Gefühl fehlte: "Die Kurven sechs und sieben, dort habe ich einen Fehler gemacht und musste abbrechen. Ich habe eingelenkt und einfach komplett das Heck verloren."

Ricciardo macht Jammern auf hohem Niveau Mut

Auf der anderen Seite der Garage gab es die erwarteten Eingewöhnungshürden. Daniel Ricciardo war als Sechster rund zwei Zehntelsekunden langsamer als Norris. Der Australier ist noch damit beschäftigt, sich im Cockpit des neuen Arbeitsgerätes zurechtzufinden. "Ich will nicht zu pessimistisch sein, aber ich denke ich bin noch nicht zu 100 Prozent komfortabel in dem Auto und es macht noch nicht alles, was ich von ihm will", so der siebenfache Grand-Prix-Sieger.

Dass der Zeitenmonitor trotz der Schwierigkeiten beider Fahrer derart positive Resultate auswies, stimmt Ricciardo optimistisch. "Es ist ermutigend, das wir Zweiter und Sechster sind und dabei trotzdem relativ unzufrieden", sagt er. "Wir haben zwar noch Arbeit vor uns, doch zu wissen, dass wir vorne dabei sind, ist ein Ansporn."