Die Formel-1-Saison steht vor der Tür und beinahe standesgemäß will kein Team in die Favoritenrolle schlüpfen. Für acht von zehn Mannschaften macht es auch zweifelsohne Sinn, dass sie keine Titelambitionen äußern, da diese realistisch gesehen nicht existieren. Bei Mercedes und Red Bull ist die Situation allerdings eine andere.

Mercedes gegen Red Bull: Wer ist der Tiefstapel-Weltmeister?

Mercedes und Red Bull befinden sich spätestens seit Beginn der Testfahrten am 12. März in einem Wettkampf der anderen Art. Beide wollen die Favoritenrolle loswerden und unterbieten sich im Tiefstapeln.

Auch Max Verstappen beteiligt sich an diesem Wettstreit. Für den Niederländer sind – wenig verwunderlich – die Bullen nur Außenseiter, trotz der starken Performance bei den Testfahrten in Bahrain. Das siebenfache Weltmeister-Team Mercedes ist für den Red-Bull-Pilot einmal mehr der Favorit für die Formel-1-Saison.

Verstappen sagte in einem Interview beim niederländischen TV-Sender Ziggo Sport: "Ich sehe Mercedes immer noch als Favorit. Wenn Mercedes so viele Meisterschaften gewonnen hat, dann ist es immer noch dasselbe, wie vor den Tests."

Die Formel-1-Regeln blieben über die Wintermonate beinahe unverändert. Die gravierendsten Einschnitte bei den Wagen gab es im Bereich des Unterbodens. Verstappen glaubt aber nicht, dass diese Änderungen das Kräfteverhältnis stark zugunsten der Bullen verändert hätten.

Verstappen wittert Bluff: "Können es in den Daten sehen"

Verstappen gab zu Bedenken, dass Mercedes bei ihren schnellsten Runden ihre Motorleistung gedrosselt hätten: "Wir konnten es in den Daten sehen. Sie fuhren ihre schnellsten Runden mit weniger Motorleistung. Anschließend sind sie zwei Runden vom Gas gegangen und sind dann eine Runde mit einer halben Sekunde mehr Motorleistung gefahren", so der Niederländer.

Bei den Testfahrten war das aber nur die halbe Geschichte. Auffallend waren bei Mercedes vor allem technische Probleme und Schwierigkeiten mit dem Handling. Zweimal drehte sich Weltmeister Lewis Hamilton an den drei Testtagen von der Strecke, einmal blieb er dabei sogar im Kies stecken. Für Verstappen kein Grund für zu viel Euphorie. "Sie versuchen uns in die Favoritenrolle zu drängen und dann wenn sie wieder vorne sind, stehen sie da wie die Genies.", erklärte Verstappen.

Testfahrten: Positiv, aber nicht aussagekräftig

Dennoch erkennt Verstappen an, dass die Winter-Testfahrten für Red Bull günstig gelaufen sind. "Für uns waren die Testfahrten ein positiver Start in die Saison und man kann immer zufrieden sein, wenn man viele Runden abspult. Aber es sagt gar nichts über die Performance aus", analysierte der zehnfache GP-Sieger.

In wenigen Tagen wird das Geheimnis erstmals gelüftet. Beim Großen Preis von Bahrain, der an diesem Wochenende über die Bühne geht, werden Mercedes und Red Bull ihre Karten auf den Tisch legen und wir werden wir werden sehen, wer der Favorit auf die Formel-1-Krone.