Beinahe hätte es doch noch richtig gescheppert: Nach drei Tagen ohne nennenswerte Zwischenfälle bei den Formel-1-Testfahrten 2021 in Bahrain kam es nahezu in letzter Minute zu einer haarigen Szene zwischen Routinier Kimi Räikkönen und Ferrari-Neuzugang Carlos Sainz.

Der Finne befand sich auf einer langsamen Runde, der Spanier auf seinem letzten schnellen Versuch des Tages, als sich das Duo in Kurve zehn auf der Strecke begegnete. Sainz stach innen in die Haarnadel hinein, Räikkönen hatte den Spanier dort nicht erwartet und verhinderte nur mit einer Blitzreaktion und einem Gegenlenken nach rechts einen heftigen Unfall.

Kimi Räikkönen verhindert Crash: In letzter Minute reagiert

Ob es zumindest eine kleine Berührung gab, geht aus den Wiederholungen nicht ganz hervor - nicht einmal in Zeitlupe. Räikkönen jedenfalls will einen Kontakt gespürt haben. „Ich denke nicht, dass wir uns berührt haben. Ich weiß nicht genau“, sagte der Finne. „Ich hatte keine Ahnung, dass er da war. In der letzten Minute habe ich es gehen und bin nach rechts gezogen, aber ich weiß nicht“, kommentierte der 41-Jährige die Szene.

Vorbei war das ‚Duell’ zwischen Ferrari und Alfa-Sauber mit Kurve zehn noch nicht. Nachdem beide sich kurz in die sandige Auslaufzone verabschiedet hatten, gasten sowohl Räikkönen als auch Sainz sofort wieder an. Der Iceman erwischte zunächst die etwas bessere Traktion, doch Sainz wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen und saugte sich mit DRS an den Alfa heran, zückte am Ende der Gegengeraden nach links aus dem Windschatten, um sich an Räikkönen vorbeizudrücken. Der gab jedoch keinen Meter Strecke Preis und blieb hier und den Rest der Runde vorne.

Räikkönen über versuchten Sainz-Konter: War wohl angepisst

„Ich denke, er war angepisst und hat versucht, Spielchen zu spielen“, kommentierte Räikkönen diese versuchte Mini-Retourkutsche und betonte abermals: „Ich bezweifle, dass wir uns überhaupt berührt haben. Ich habe jedenfalls mal nichts gespürt.“

Für Ferrari war die Szene nicht der erste Zwischenfall bei den Testfahrten. Am Freitag hatte die Scuderia eine Anomalie bei der Verbrennung beklagen müssen, Charles Leclerc musste abstellen. Am Sonntag gab es kleinere Hydraulik-Probleme am SF21. Bei Alfa Romeo liefen die Tests hingegen von Tag eins an rund. Gemeinsam nur mit McLaren, Alpine und Williams blieb die Sauber-Truppe ohne bekannte technische Probleme. Auch das verhalf dazu, mit 422 Runden - gemeinsam mit AlphaTauri - die meisten aller Teams gedreht zu haben.

Alfa-Sauber: Kimi Räikkönen hat besseres Gefühl als im Vorjahr

Mehr noch als das freut sich Kimi Räikkönen jedoch über eine mutmaßlich wieder bessere Performance als im durchaus unbefriedigenden Vorjahr (nur acht WM-Punkte). „Es sind nur Testfahrten. Du weißt da nie, was die anderen machen. Aber ich habe ein besseres Gefühl als letztes Jahr“, sagte der Fahrer mit der viertschnellsten Rundenzeit der drei Testtage. „Wir sind im Verhältnis zu den anderen schneller als am Ende vergangenen Jahres. Aber nochmal: Es sind Testfahrten. Das Gefühl im Auto ist aber besser, in ein paar Wochen sehen wir dann, wo wir stehen.“

Formel-1-Testfahrten 2021: Schnellste Runden - Endstand

P.FahrerTeamZeitRückstandReifenTag
1VerstappenRed Bull1:28.960C43
2TsunodaAlphaTauri1:29.053+ 0.093C53
3SainzFerrari1:29.611+ 0.651C43
4RäikkönenAlfa Romeo1:29.766+ 0.806C53
5HamiltonMercedes1:30.025+ 1.065C53
6RussellWilliams1:30.117+ 1.157C53
7RicciardoMcLaren1:30.144+ 1.184C43
8PerezRed Bull1:30.187+ 1.227C43
9BottasMercedes1:30.289+ 1.329C52
10AlonsoAlpine1:30.318+ 1.358C43
11GaslyAlphaTauri1:30.413+ 1.453C52
12StrollAston Martin1:30.460+ 1.500C52
13LeclercFerrari1:30.486+ 1.526C33
14NorrisMcLaren1:30.586+ 1.626C42
15GiovinazziAlfa Romeo1:30.760+ 1.800C52
16OconAlpine1:31.146+ 2.186C41
17LatifiWilliams1:31.672+ 2.712C42
18MazepinHaas1:31.718+ 2.758C43
19SchumacherHaas1:32.053+ 3.093C33
20VettelAston Martin1:33.742+ 4.782C3T1
21NissanyWilliams1:34.789+ 5.829C31