Ferrari verursachte bei den Formel-1-Testfahrten in Bahrain am Freitag die erste Rote Flagge. Ein schlechtes Omen oder eine unbedeutende Randnotiz für das Jahr 2021? Wenn es nach dem gestrigen Tag geht wohl eher zweiteres. Denn trotz dieses technischen Malheurs konnten Charles Leclerc und Carlos Sainz am Freitag das geplante Test-Programm absolvieren. Doch wie steht Ferrari im Vergleich zu ihrer Vorjahres-Performance da?

Leclerc bei Formel-1-Testfahrten zurückhaltend optimistisch

Über den Winter musste die Scuderia bei ihrem Wagen an vielen Schrauben drehen, um sich wieder an die Spitze heranzupirschen. Charles Leclerc ist vom positiven Effekt dieser Winter-Updates jedenfalls überzeugt.

Leclerc sagt: "Die ersten Eindrücke sind gut, die Zeichen sind vielversprechend." Doch der Monegasse versucht gleichzeitig auch den Optimismus im Rahmen zu halten: "Wir wissen aber noch nicht, wie das in Relation zu den anderen ausschaut", gab Leclerc zu Bedenken. Aufschluss darüber wird wohl erst das erste Rennwochenende der Formel-1-Saison 2021 Ende März in Bahrain liefern.

Vor allem die fehlende Stabilität am Heck stellte ihn und seinen ehemaligen Teamkollegen Sebastian Vettel im vergangenen Formel-1-Jahr vor große Herausforderungen. Im Winter hatte Ferrari viel Arbeit vorgenommen, um diese Handling-Probleme in den Griff zu bekommen, wie Leclerc bestätigte.

Wohl mit Erfolg, wie Leclerc durchklingen ließ. "Die ersten Daten, die wie auf der Strecke gesammelt haben, bestätigen die Daten aus Maranello. Das ist positiv", so der zweifache Grand-Prix-Sieger. Doch vor allem das suboptimale Wetter des gestrigen Tages, mit starken Windböen und viel Sand auf der Strecke, ließen kaum darüber hinausgehende Rückschlüsse zu.

Ferrari-Motor besser? "Niemand dreht voll auf"

Da wäre allerdings noch die zweite Achillesferse der Scuderia: Die Power Unit. In der abgelaufenen Saison hatte Ferrari den mit Abstand schwächsten Motor im Feld und war vor allem auf den High-Power-Strecken wie Monza hoffnungslos unterlegen. Wie das Bild in diesem Jahr mit einer grunderneuerten Antriebseinheit aussieht, ist aber noch nicht abschätzbar.

Leclerc meinte nur: "Alles fühlt sich gut an." Der 23-jährige wollte darüber hinausgehend keine Einschätzungen vornehmen: "Es ist sehr schwierig das jetzt zu kommentieren. Denn niemand dreht den Motor bei diesen Bedingungen voll auf."

Ferrari schielt auf Platz 3

Zurückhaltend optimistisch gibt sich die Charles Leclerc also im Hinblick auf die kommende Formel-1-Saison. Ein Sprung nach ganz vorne auf das Niveau von 2019 ist dennoch nicht zu erwarten, dafür war der Rückstand im abgelaufenen Jahr einfach zu groß. Doch auch im Hinblick auf eine erhoffte Attacke, die "nur" in Richtung des dritten Platzes in der Konstrukteurs-WM gehen soll, herrsche innerhalb des Teams eine positive Aufbruchstimmung. "Die Mentalität im Team ist motivierend. Denn wir wollen alles geben, um schnell wieder bessere Tage zu erleben", behauptet Leclerc.