Alles neu für Sebastian Vettel in der Formel-1-Saison 2021: Mit Aston Martin stößt der viermalige Weltmeister nicht nur in ein neues Team, sondern muss sich mit dem AMR21 und der Power Unit von Mercedes in dessen Heck auch noch mit einem neuen Auto und neuem Antriebsstrang anfreunden. Zum Auftakt der Testfahrten in Bahrain kam Vettel am Freitag trotz eines Software-Problems auf immerhin 51 Runden, am Samstag durch ein Getriebeproblem nur auf deren zehn.

Potential und gute Vorzeichen habe er dennoch schon erkannt, beteuerte der ehemalige Ferrari-Fahrer sowohl am Freitag als auch nach dem herberen Rückschlag bei seinem Einsatz am Samstagvormittag. „Das Auto fühlt sich vielversprechend an, aber ich muss mich noch an viel gewöhnen“, sagte Vettel zur Testhalbzeit. „Das Auto ist anders als das, was ich vorher gefahren bin. Auch die Power Unit ist eine andere, deshalb fühlt sich alles noch etwas anderes an und es braucht Zeit“, erklärte Vettel.

Vettel: Keine Vergleiche aus Respekt vor Herstellern

Auf die konkreten Unterschiede zu seinem vorherigen Material, ob nun bei Ferrari oder zuvor Red Bull wollte der 33-Jährige nicht wirklich eingehen. Insbesondere in Sachen Power Unit verweigerte Vettel eine Auskunft regelrecht. "Sie ist sicherlich anders", sagte der Aston-Martin-Fahrer. "Aber ich werde keine Vergleiche bemühen, aus Respekt zu den unterschiedlichen Herstellern. Das habe ich schon in der Vergangenheit nicht gemacht und das werde ich auch jetzt nicht anfangen.“

Im Hinblick auf seinen neuen Boliden wich Vettel Nachfragen aus, ob der Aston Martin seinem Fahrstil denn nun tatsächlich mehr entgegenkomme als der letztjährige Ferrari. Immerhin war das in der Vorsaison eine weithin gerne bemühte Erklärung für die schwachen Leistungen Vettels im Vergleich zu seinem Teamkollegen bei der Scuderia, Charles Leclerc.

Sebastian Vettel weicht Fragen zum Fahrstil aus

„Es ist ein anderes Auto und damit auch eine andere Art und Weise, es zu fahren. Deshalb sollte man auch erwarten, dass es sich anders anfühlt“, sagte Vettel zu Motorsport-Magazin.com. „Ich hatte noch nicht so viel Zeit. Ich brauche noch etwas Zeit, um mich an die ganzen kleinen Dinge anzupassen. Es ist nie dieses eine Dinge, sondern, die ganzen kleinen Dinge, die du verstehen musst, um den Unterschied zu machen.“

Noch mehr ins Detail wolle er auch dabei nicht gehen. Vettel: „In Sachen Fahrstil haben wir alle das Auto unter uns, das wir unter uns haben und daran müssen wir uns anpassen. Das ist kein Problem und wird schon passen.“ Aston Martin arbeite einfach hart daran, sicherzustellen, über ein schnelles Auto zu verfügen. Das gehe vor. „Sie [die Ingenieure] wollen da viel abdecken und nicht nur einen zufriedenen Fahrer haben. Sie brauchen viele Antworten, müssen viel messen und so weiter“, sagte Vettel.

Sebastian Vettel: Muss mich an Aston Martin anpassen

Deshalb könne er zum Thema Fahrstil keine finale Antwort geben. Er selbst müsse sich ohnehin nicht nur an das Auto anpassen, sondern auch ins Team eingewöhnen und alle Abläufe kennenlernen. Vettel: „Es gibt viel Neues für mich, viele neue Dinge und Input. Aber das ist ganz normal, wenn du das Team wechselst.“

Noch dazu siehst sich der Deutsche generell noch mehr in Position, sich selbst anzupassen, statt das Team für seine Vorlieben umzubauen. „Es geht jetzt mehr darum, dass ich mich ihnen anpasse, denn sie sind dieses Auto schon letztes Jahr gefahren“, erklärte Vettel. Deshalb werden aktuell nur elementare Dinge angestoßen, etwa wenn es um den Fahrerkomfort geht. „Das musst du sofort angehen“, sagte Vettel.

Alles andere erfolge eher langfristig. Vettel: „Wir haben ja erst im Januar angefangen, da wird erst allmählich klar, was das Team gewohnt ist und welche Abläufe es gibt - und dann wird klar, welche Unterschiede [zu seiner eigenen Arbeitsauffassung] es gibt, welche Lektionen sie gelernt haben und welche ich.“