Täglich grüßt das Murmeltier – oder besser gesagt: Jährlich grüßen die Bottas-Ambitionen. Denn Formel-1-Vizeweltmeister Valtteri Bottas glaubt auch in der Saison 2021 an seine Chance auf den Titelgewinn. Der Mercedes-Pilot baut vor allem auf seine mentalen Fähigkeiten, an denen er in der Winterpause gearbeitet hat, um in der Formel-1-Saison voll anzugreifen.

Neue Saison, neuer Bottas

Einer der Aspekte, die Valtteri Bottas im der kommenden Formel-1-Jahr weiterbringen sollen, ist die verbesserte Kommunikation mit dem Team. Bereits gegen Ende des letzten Jahres thematisierte der neunfache Grand-Prix-Sieger das teamintern.

Als Resultat daraus übermittelte ihm Toto Wolff vor dem entscheidenden Qualifying-Run beim letzten Grand Prix der vergangenen Saison in einen Motivations-Funkspruch. In Abu Dhabi konnte Bottas daraufhin seinen Teamkollegen Lewis Hamilton sowohl im Qualifying als auch im Rennen hinter sich lassen, was ihm sonst nur beim Auftakt-Wochenende in Österreich gelang. Sowohl die Pole als auch den Rennsieg sicherte sich beim Saisonfinale allerdings Max Verstappen.

Dennoch will Bottas 2021 auf mehr Kommunikation mit seinem Team bauen. "Was ich zuletzt gelernt habe ist, öfter Teamunterstützung zu suchen und mehr mit dem Team zu kommunizieren und den Kontakt mit Toto und dem Kernteam zu pflegen", so Bottas.

"Will mental bei 100 Prozent sein"

Bottas betonte, wie sehr im neben einer steten Anpassung und Verbesserung seines Fahrstils auch der mentale Aspekt in der Formel 1 wichtig ist. Der Finne sagte: "Es ist wichtig, über den Winter abzuschalten und alles zu verarbeiten. Ich versuche meinen Fokus darauf zu richten, mit der richtigen Herangehensweise an die Sache zu gehen und mental auf dem besten Stand zu sein."

Dass er das in der Vergangenheit nicht immer war, gesteht der Mercedes-Fahrer ebenfalls ein: "Oft performe ich auf dem Level, das ich will. Aber manchmal fühlt es sich so an, als ob ich nicht 100 Prozent aus mit heraushole."

Mentalcoach: Bottas hält sich bedeckt

"In manchen Jahren habe ich mir definitiv selbst zu viel Druck gemacht oder habe von außen zu viel Druck außen auf mich einwirken lassen", erläuterte er weiter, "auf der anderen Seite habe ich mir vielleicht auch mal selbst nicht genug Druck gemacht. Es geht immer darum die richtige Balance zu finden."

Konkreter wollte Bottas allerdings nicht werden. Auf die Frage hin, ob er bei der Suche nach dieser Balance auch professionelle Hilfe, wie etwa einen Mentaltrainer, in Anspruch nimmt, verweigerte der zweifache Formel-1-Vize-Champion die Antwort mit den Worten: "Das ist eine private Sache, die ich für mich behalten möchte."

Bottas: "Kann um den Titel kämpfen"

Obwohl der ehemalige Williams-Pilot in seinen bisher vier Saisonen bei Mercedes Lewis Hamilton noch nie über die gesamte Dauer einer Saison herausfordern konnte, glaubt Bottas auch in diesem Jahr wieder, ein Wörtchen um die WM-Entscheidung mitreden zu können. "Wir starten das Jahr wieder bei Null. Deshalb denke ich, dass ich um den Titel kämpfen kann."

Die Zielsetzung für diese Formel-1-Saison mache Bottas dennoch nicht vom Weltmeisterschafts-Resultat abhängig. "Ich will am in Abu Dhabi auf die Saison zurückblicken und mir sagen können dass ich alles gegeben habe, was ich konnte.

Wenn Valtteri Bottas tatsächlich noch einen Formel-1-Titel mit Mercedes holen will, dann bleibt ihm möglicherweise nur noch diese Saison. Denn der Vertrag des Finnen beim Team läuft Ende des Jahres aus. Genauso wie der Kontrakt von Mercedes-Junior George Russell bei Williams, der Bottas bei seinem ersten Mercedes-Auftritt in Bahrain 2020 alt aussehen ließ. Viele Experten erwarten deshalb, dass der Youngstar bereits im nächsten Jahr beim Weltmeisterteam seine Chance bekommt.