Haas sorgte mit der Präsentation des VF-21 am Donnerstagmorgen für großes Aufsehen: Nicht das Auto selbst stand im Mittelpunkt - auf den Renderings wurde der Vorjahresbolide gezeigt -, sondern die Lackierung.

Stein des Anstoßes: Ausgerechnet der US-Rennstall setzt auf die Farben der russischen Flagge. Haas kehrt von den ursprünglichen Teamfarben schwarz-grau-rot ab und lackiert das Fahrzeug überwiegend im russischen weiß, blau und rot.

Doping-Sperre für Russland auch in der Formel 1

Warum das ein Problem sein soll? Die Welt-Anti-Doping-Agentur Agentur WADA hat Russlands Sport aufgrund diverser Dopingverfehlungen suspendiert. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Sperre zwar verkürzt, aber aufrechterhalten.

Als Konsequenz dürfen Sportler bei Olympischen Spielen und in Weltmeisterschaften nicht unter russischer Flagge teilnehmen. Darunter zählt auch die Formel 1, denn der Automobilweltverband FIA hält sich an die Richtlinien der Welt-Anti-Doping-Agentur. Deshalb darf Nikita Mazepin 2021 nicht unter russischer Flagge starten.

Haas bekommt Mazepin-Sponsor, und will keine Regeln umgehen

Mit Uralkali stieg ein russischer Chemiekonzern 2021 als Titelsponsor bei Haas ein. Boss des Unternehmens: Dimitry Mazepin, Vater von Fahrer Nikita Mazepin. Allerdings sind die Farben des Konzerns nicht weiß, blau und rot, sondern rot und grün.

Von Uralkali heißt es, dass der Konzern als Teil des Sponsoren-Vertrages das Logo ändern will: "Das neue Logo wird dabei helfen, Uralkali als Russlands größten Kali-Dünger-Hersteller zu identifizieren."

Die russische Flagge mag verboten sein, die Farben der Flagge nicht. "Wir umgehen damit keine Regeln", stellt Haas Teamchef Günther Steiner klar. "Wir haben einfach so entschlossen, etwas anderes zu machen. Wir wollten andere Farben haben und da ist das bei Diskussionen mit allen Parteien rausgekommen. Unser Grafiker hat ein paar Vorschläge gemacht und das hat allen gefallen und deshalb haben wir es so gemacht."

Die russische Flagge ziert klar den Haas-Frontflügel, Foto: Haas F1 Team
Die russische Flagge ziert klar den Haas-Frontflügel, Foto: Haas F1 Team

Sicherheitshalber fragte Haas sogar bei der FIA an, ob die Lackierung so in Ordnung gehe. Die Regelung kommt zwar nicht von der FIA, sondern von der WADA, dennoch wollte man sich den Segen des Automobilweltverbandes einholen. Der stimmte zu.

Damit fährt ausgerechnet der einzige in den USA beheimatete Rennstall in den Farben Russlands. "Die amerikanische Flagge hat ähnliche Farben", sieht Steiner das entspannt. "Sie ist anders angeordnet und sieht anders aus, aber die Farben sind ähnlich."

Mick Schumacher nimmt übrigens die Farben seines neuen Boliden auch gelassen: "Mich stören die Farben nicht. Ich sehe die Teamfarben darin. Solange wir schnell sind, bin ich happy."