In Lance Strolls Formel-1-Karriere geht es weiter aufwärts. Zumindest beim Team: Nachdem der Kanadier 2017 mit Williams im hinteren Mittelfeld begann, wurde er mit dem Wechsel zu Racing Point, dem Team seines Vaters Lawrence, zuerst regelmäßiger Top-10-Gast, 2020 dann Podiums-Kandidat.

2021 wird das Team zu Aston Martin und Strolls Cockpit jetzt de facto sogar zu einem Werks-Cockpit. Mit Cash im Hintergrund plant man, in drei bis fünf Jahren um die WM zu fahren. Reicht dafür Stroll, der 2020 nach einem Formtief nur WM-Elfter wurde? Aston Martins Management sprach ihm zuletzt das Vertrauen aus, auch wenn er Sergio Perez im Vorjahr 125 zu 75 unterlag. Stroll selbst will 2020 abhandeln, daraus lernen - und glaubt fest an seine Zukunft.

Stroll glaubt an eigenes WM-Potential: Muss man in der Formel 1

Sogar einen WM-Titel nimmt Stroll bereitwillig in den Mund. Mit Einschränkung, natürlich: "Du musst denke ich daran glauben, jeder Fahrer im Feld glaubt daran. Ich bin erst 22, ich habe noch viel vor mir. Am Ende hängt es von vielen Dingen ab, die Erfahrung spielt eine große Rolle. Wie ich mich als Fahrer verbessere, von Fehlern lerne, und ob ich im richtigen Auto sitze."

Mit Sebastian Vettel als neuem Teamkollegen und einem Aston-Martin-Team, das sich in den nächsten Jahren erst für den großen WM-Angriff aufstellen will, hat er dafür wohl das ideale Umfeld. 2021 muss er noch nicht auf Siege abzielen, sondern kann an seiner Basis arbeiten. "Von meiner Seite ziele ich auf ein Top-fünf-Ergebnis in der Weltmeisterschaft ab, das wäre großartig. Letztes Jahr war ich lange auf vier, dann hatte ich Pech. Aber es zeigt, dass das Potential da ist."

Strolls Formtief 2020: War nicht nur Crash & Covid-19

Strolls letztes Jahr hinterließ aber einen schalen Beigeschmack. Auf sieben Punkteankünfte inklusive eines Podiums in der ersten Saisonhälfte folgte ein Absturz. Ein großer Crash in Mugello hinterließ Spuren, reflektierte die Teamleitung später. Das ist Stroll aber inzwischen durchaus bewusst, und er hat in der Winterpause reflektiert. "Ich glaube, es war nicht nur wegen dem Crash", meint er inzwischen. "In ein paar Rennen waren wir vielleicht in schwierigen Positionen."

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Seine Covid-19-Erkrankung vor dem Eifel-GP hebt er hervor: "Das hat mich für die nächsten zwei GPs wohl ziemlich beeinträchtigt, physisch hatte ich da einfach keine Energie, und mental war ich nicht voll da. Ich glaube, ich habe unterschätzt, wie stark mich das Virus beeinträchtigen würde." In Portugal verunfallte er beim Comeback gleich selbstverschuldet.

Aber Stroll sieht sich in Summe gestärkt aus 2020 hervorgehen: "Nach dem kleinen Tief war ich in der Türkei auf Pole, ein paar Rennen später stand ich auf dem Podium. Also bin ich wieder in Form gekommen. Leider habe ich viele WM-Punkte verloren, davon gibt es einige Dinge zu lernen."

Stroll hat Plan für 2021 und hofft auf Aston-Martin-Kollege Vettel

Das unter dem Strich schlechte Saisonergebnis will Stroll nicht überbewerten: "Es gab viele gute Dinge, und in and anderen Bereichen kleine Dinge, an denen ich arbeiten muss. Erfahrung eben, und Pech spielte eine Rolle. Schau dir Türkei an, ich glaube, da hatte ich die Chance zu gewinnen, aber ein kleiner Kontakt mit dem Unterboden hat viel Schaden verursacht und unser Rennen ging den Bach runter."

2021 gilt es also wieder mehr Erfahrung zu sammeln und an der Konstanz zu arbeiten: "Ich muss einfach weiter lernen, und an den Dingen arbeiten, die ich verbessern muss. Es geht um den mentalen Bereich, ums Handwerk, und beim Auto-Setup, das kann ich verbessern und mehr aus mir selbst herausholen." Mit dem gestärkten Team und vor allem auch mit dem erfahrenen neuen Teamkollegen Sebastian Vettel sieht er nur noch mehr Vorteile, und glaubt sich und das Team für 2021 gut aufgestellt zu wissen.