Die Formel 1 rechnet für die Saison 2021 fest mit dem Experiment Sprintrennen. Nach Monaten der Debatte mit Teams und der FIA fand sich nun ein grundsätzlicher Konsens: Bei drei Rennen gibt es Samstags-Sprints. Wobei das noch nicht fix ist, die Details müssen noch ausgearbeitet werden.

Noch nicht viel zu dem Thema gab es, durch die Winterpause bedingt, von den Fahrern, die auf diesen Entscheidungsprozess nur bedingt Einfluss haben. Die ersten Kommentare im Rahmen der Präsentationen sind zwar nicht ablehnend, aber auch nicht vollends überzeugt. Daniel Ricciardo äußerte bereits Sorgen über den Wert eines Sieges.

Sprintrennen für Verstappen keine echte Lösung

Auch Max Verstappen gibt sich jetzt der Sprintrennen-Idee zwar grundsätzlich aufgeschlossen, ist aber nicht restlos überzeugt. "Es geht nicht notwendigerweise darum, dass wir mehr Rennen haben", meint der Red-Bull-Pilot. "Ich mag die eineinhalbstündigen Rennen eigentlich ganz gerne."

Verstappen sieht in den Sprintrennen keine Lösung für die eigentlichen Probleme. "Weil wenn wir gute Autos haben, also Autos, mit denen wir enges Racing haben, und natürlich mit mehr Teams, die um den Sieg kämpfen, dann brauchen wir keine Sprintrennen."

Genau darauf hofft die Formel 1 schließlich mit dem neuen Reglement für 2022. Mit neuen Aerodynamik-Konzepten soll es einfacher werden, anderen Autos zu folgen, und sie zu überholen. Und die Kosten-Obergrenze soll die finanzielle Lücke zwischen den Top-Teams und dem Verfolgerfeld mittelfristig schließen, und damit der Spitze den Vorteil entziehen.

Sprintrennen-Details der Formel 1 noch nicht fixiert

"Ich glaube nicht, dass wir es so stark durchmischen müssen, das ganze Programm", zweifelt Verstappen daher, dass Sprintrennen in diesem ganzen Paket ebenfalls noch inkludiert werden müssen. "Wir müssen einfach sicherstellen, dass mehr Teams um Siege kämpfen können."

Wie weit die Sprintrennen-Idee noch kommt, und wie sie sich entwickelt, ist noch offen. Für den Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media wäre ein zusätzliches Rennen natürlich eine wertvolle zusätzliche Attraktion. Man hätte mit dem Qualifying am Freitag, dem Sprintrennen am Samstag und dem Hauptrennen am Sonntag gleich drei Sessions, die zum eigentlichen Wettbewerb gehören. Trainings-Ergebnisse sind schließlich im Gegenzug für die WM irrelevant, und generieren daher nur wenig Interesse.

Die Details für Sprintrennen sind noch nicht fixiert, Foto: LAT Images
Die Details für Sprintrennen sind noch nicht fixiert, Foto: LAT Images

Sprintrennen wären so die Möglichkeit, mehr Rennen in den Kalender zu bekommen, ohne die eigentliche Anzahl an Rennwochenenden zu erhöhen. Denn mit 23 Wochenenden bewegt sich der Kalender, das gestand auch F1-CEO Stefano Domenicali zuletzt, bereits am oberen Limit.

Gegenwärtig sind für die Grands Prix in Montreal, Monza und Interlagos Sprintrennen geplant, aber noch nicht bestätigt. Sollten diese Events stattfinden und als Erfolg eingestuft werden, gelten mehr Sprintrennen für die Saison 2022 als realistisch.