Alfa Romeo Sauber liefert heute als erstes und bis dato einziges Formel-1-Team einen echten Launch-Event zur Präsentation seines neuen Boliden für die F1-Saison 2021. Im historischen Großen Theater der polnischen Hauptstadt Warschau enthüllt das Team aus Hinwil in der Schweiz den C41 von Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi. Hintergrund der gewählten Location für die Vorstellung: Bei Titelsponsor Orlen handelt es sich um einen polnischen Konzern.

Wird Alfa Romeo dem Aufwand in der Formel-1-Saison 2021 mit sportlichen Leistungen gerecht? Oder müssen sich Räikkönen und Giovinazzi wie schon im Vorjahr erneut mit mäßigen bis schwachen Ergebnissen begnügen? Motorsport-Magazin.com beleuchtet, worum es für Sauber 2021 geht und ob das Team die Erwartungen erfüllen kann.

Alfa Romeo Sauber 2020: Absturz nach Aufschwung

Die Ausgangslage: Alfa Romeo Sauber belegte in der Vorsaison mit Platz acht in der Konstrukteurswertung auf dem Papier dasselbe Resultat wie beide Jahre zuvor. Dennoch konnte von Konstanz keine Rede sein. Nach 48 WM-Punkten 2018 und 57 in der Saison 2019 sprangen 2020 gerade einmal acht Zähler heraus, die sich Räikkönen und Giovinazzi brüderlich zur Hälfte aufteilten. Bereits im Lauf der Saison 2019 hatte die Performance nachgelassen, 2020 erreichte sie durchgängig ein niedriges Niveau.

Bereits bei den Wintertestfahrten hatte Sauber bemerkt, mit dem C39 keinen großen Wurf gelandet zu haben. Viel zu ändern war daran daraufhin kaum noch. Die Sparmaßnahmen der Corona-Krise trafen auch Hinwil, Sauber konnte den Boliden kaum weiterentwickeln. Hinzu kam die 2020 alles andere als berauschende Power Unit aus Maranello, die nicht nur das Werksteam, sondern auch seine Kunden Alfa und Haas mit in den Abgrund riss. Aus eigener Kraft um Punkte kämpfen konnte Alfa Romeo nie, sehr viel mehr sah man sich mehr als nur einmal gar von Haas und Williams gefordert.

Neuer Ferrari-Motor größte Alfa-Hoffnung

Die Erwartungen: Ruhen vor allem auf Ferrari. Wird die Power Unit tatsächlich so viel besser, wie Mattia Binottos Aussagen hoffen lassen, kann sich Alfa Romeo zumindest wieder eher nach vorne orientieren, als auf Williams und Haas zu blicken. Dass das Chassis einen großen Beitrag zu leisten vermag, erscheint unwahrscheinlich. Reichen nur zwei erlaubte Änderungen wirklich, um die Fehler des C39 auszumerzen? Zumindest Aero-seitig können die Sauber-Fans dank des oft gelobten Windkanals auf eine starke Reaktion auf die Regelanpassungen bezüglich Unterboden & Co hoffen.

Das Ziel lautet jedenfalls, wieder regelmäßig das Q2 zu erreichen und zumindest zeitweise aus eigener Kraft um Punkte zu kämpfen. Mit Blick auf die Fahrer muss Giovinazzi sich dringend weiter steigern. 2020 verbesserte er sich zumindest auf Augenhöhe mit Räikkönen, 2021 muss er den Altmeister klar in die Schranken weisen, um nicht links und rechts von den zahlreichen nachdrängenden Ferrari-Junioren überholt zu werden. Für Räikkönen geht es sowieso nur noch um Spaß an der Freude - die der Finne allerdings nur bei Erfolgen empfindet.

Formel 1: Wird Alfa-Sauber 2021 den Erwartungen gerecht?

Kann Alfa Romeo Sauber die Erwartungen in der Formel-1-Saison 2021 erfüllen? Das sagen die Redakteure von Motorsport-Magazin.com:

Jonas Fehling: Etwas besser wird sich Alfa Romeo Sauber 2021 aus der Affäre ziehen. Kommt das Ferrari-Comeback, kommt auch das Hinwiler Comeback. Allerdings wird das kaum reichen, um sich als klarer Punkteanwärter zu etablieren. Alle sieben Teams, die schon 2020 vor Sauber abschnitten, werden dort auch 2021 bleiben. Allerdings traue ich Alfa zu, zumindest vereinzelt Akzente zu setzen und von kleinsten Problemen der Vorderleute zu profitieren. Wie viel Räikkönen herausholt hängt auch davon ab, wie viel Morgenluft der Finne wittert. Giovinazzi sehe ich allenfalls marginal vorne, wenn überhaupt. In jedem Fall nicht weit genug, um wirklich Eigenwerbung zu betreiben.

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