Seit 2018 ist Alfa Romeo als Namensgeber durch den Schweizer Rennstall von Sauber wieder in der Formel 1 vertreten. Geht es nach einigen Medienberichten, so soll das Jahr 2021 allerdings vorerst das letzte sein, in welchem der Name des italienischen Autoherstellers in der Königsklasse auftaucht. Wie the-race.com berichtet, erwägt Alfa Romeo stattdessen einen Wechsel in die rein-elektrische Formel-E-Meisterschaft.

Tatsächlich läuft die Titelpartnerschaft zwischen Sauber und Alfa Romeo am Ende der Formel-1-Saison 2021 aus. Ob es zu einer Verlängerung kommen soll, ist noch nicht bekannt. Auf der anderen Seite spielt allerdings auch die Konzernpolitik eine gewichtige Rolle. Alfa Romeo ist seit dem Zusammenschluss von Fiat Chrysler und der PSA-Gruppe Teil der Stellantis-Holding.

Mit dem Meister-Team DS Automobiles ist diese zwar bereits erfolgreich in er Formel-E vertreten, doch das Automobil-Konglomerat erwägt offenbar noch eine zweite Marke in der Elektro-Serie ins Rennen zu schicken. Von den 14 Stellantis-Marken wurden vor allem Maserati und Alfa Romeo in Verbindung mit der Formel E gebracht.

Alfa-Romeo-Boss: "Motorsport ist tot, wenn er nicht elektrisch ist"

Gleichzeitig kam es auch intern bei Alfa Romeo im letzten Monat zu größeren Umwälzungen. Der ehemalige Peugeot-Boss Jean-Philippe Imparato übernahm im Januar den CEO-Posten bei Alfa Romeo. In der Vergangenheit war Imparato mit kritischen Aussagen zum herkömmlichen Motorsport aufgefallen. Im Zusammenhang mit einer Le-Mans-Rückkehr von Peugeot meinte er 2019: "Motorsport ist tot, wenn er nicht elektrisch ist. Und 200 Millionen Euro für ein zukünftiges Motorsport-Programm zu verlangen ist vollkommen verrückt."

Das Formel-1-Budget von Alfa Romeo liegt zwar deutlich unter diesen 200 Millionen und wird auch in Zukunft aufgrund des Budget Caps jene Sphären nie erreichen. Dennoch stellen seine Aussagen klar, dass der neue Alfa-Boss vielmehr daran interessiert ist, die Elektro-Sparte seiner Marke in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Auch McLaren und Alpine an Formel-E interessiert

Wie auch immer die Entscheidung von Alfa Romeo aussehen mag, ein frühestmöglicher Einstiegs-Zeitpunkt wäre für die Saison 2022/23 möglich, in welcher erstmals die neuen Gen3-Boliden zum Einsatz kommen. Jedoch musste dazu eine Entscheidung in den nächsten Wochen fallen. Deshalb ist ein möglicher Umstieg in die Elektro-Serie auch erst für eine spätere Saison denkbar.

Ihre Formel-E-Teilnahme mit der neuen Wagengeneration haben bisher nur DS Techeetah und Mahindra fixiert, während BMW und Audi mit dem Ende der Saison 2021 die Elektro-Serie verlassen werden. Alfa Romeo wäre nicht das erste Formel-1-Team, welches in Zusammenhang mit einem Formel-E-Engagement gebracht wird. McLaren und Alpine bekundeten in den vergangenen Monaten Interesse. McLaren unterschrieb im Januar sogar schon eine Option für eine Teilnahme an der Formel-E-Meisterschaft.