Auch unter den neuen Teambesitzern Dorilton Capital und deren Investments verzichtet das Formel-1-Traditionsteam Williams nicht gänzlich auf die Dienste Roy Nissanys. Der 26-jährige Israeli gilt im Fahrerlager als klarer Vertreter der Kategorie ‚Paydriver’. Am Dienstag bestätigte das nun weniger auf Finanzspritzen angewiesene Williams-Team Nissany nun dennoch erneut als offiziellen Testfahrer für 2021.

Auch in der Formel-1-Saison 2021 kommt der Sohn des fast schon berüchtigten Chanoch Nissany bei drei Trainings an Freitagen zum Einsatz. Schon in der vergangenen Saison musste entweder George Russell oder Nicholas Latifi in Spanien, Italien und Bahrain in Trainingssitzungen auf ihre Cockpits verzichten. Wo genau die Stammfahrer 2021 zuschauen müssen, richtete Williams noch nicht aus.

Nissany erhält einen von drei Testtagen

Stattdessen teilte das Team bereits mit, dass Nissany erneut auch einen Testtag erhalten wird. Dieses Mal allerdings wie 2020 einen nahezu unbedeutenden Tag beim ‚Young Driver Test’ in Abu Dhabi nach der Saison, sondern einen Tag der offiziellen Wintertestfahrten vor Saisonbeginn. Diese umfassen 2021 nur drei Tage, Russell und Latifi werden also jeweils nur einen Tag als Vorbereitung erhalten.

Roy Nissanys Vater Chanoch bestritt 2005 einen wilden Freitagseinsatz für Minardi, Foto: LAT Images
Roy Nissanys Vater Chanoch bestritt 2005 einen wilden Freitagseinsatz für Minardi, Foto: LAT Images

Williams verweist in einer Presseaussendung derweil auf ein wertvolles Feedback und einen Beitrag zur Entwicklung des Vorjahresboliden FW43 seitens Nissany - nicht nur durch seine Einsätze auf der Strecke, sondern auch im Simulator in Grove. Gerade dort soll Nissany 2021 ein noch intensiveres Programm absolvieren.

Paydriver? Williams lobt Nissany für Hilfe

„Sobald wir angefangen hatte haben wir große Fortschritte in vielen Bereichen erzielt. Neben den großartigen ersten Trainings haben wir hinter den Kulissen jede Menge produktiver Arbeit verrichtet“, sagt Nissany selbst.

„Wir waren sehr zufrieden mit dem Beitrag, den Roy auf der Strecke und im Simulator geleistet hat“; sagt Teamchef Simon Roberts. „Das hat uns bei den Gewinnen an Rundenzeit geholfen, die wir mit dem FW43 erzielt haben. Wir haben auch gesehen, wie Roy sich als Fahrer verbessert hat und haben keinen Zweifel, dass er dieses Jahr weiter von einer Stärke zur nächsten geht.“

Formel 2: Nissany auf Gesamtrang 19

So habe Nissany 2020 - auch in der Formel 2 aktiv - dort seine bis dato beste Saison hingelegt, schreibt Williams weiter und verweist auf eine Pole Position beim Sprintrennen in Belgien. Das bedeutet nichts anderes als Platz acht im Hauptrennen. Diese berechtigt durch eine umgedrehte Startaufstellung der Top-8 automatisch zur Pole.

Formel 1: So lief Roy Nissanys FP1-Debüt mit Williams: (01:43 Min.)

Seine beste Formel-2-Saison legte Nissany auf dem Papier dennoch hin. Nach einem Punkt und Gesamtrang 22 im Jahr 2018 steigerte er sich nach einem Jahr Pause in der 2020 auf fünf Punkte und Gesamtrang 19. „Ich habe meine Fähigkeiten und Skills als Fahrer verbessert“, meint Nissany. „Ich bin sehr darauf aus, 2021 an diese Form anzuknüpfen.“