Mick Schumacher steht 2021 vor seinem weltweit beachteten Debüt in der Formel 1. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher bestreitet seine erste Saison in der Königsklasse des Formelsports für den US-Rennstall Haas. Trotz aller Freude über die 'Schumi'-Rückkehr, mahnen Experten vor übertriebener Erwartungshaltung an den 21-Jährigen.

"Ich bin sicher, dass er gefestigt ist", sagt Hans-Joachim Stuck zu Motorsport-Magazin.com. Die deutsche Motorsport-Legende, die am 01. Januar ihren 70. Geburtstag gefeiert hat, weiter: "Die Leute, die sich ein bisschen auskennen, wissen, dass er nicht in einem Spitzenteam sitzt. Dadurch ist auf der einen Seite der Druck ein bisschen weg. Würde er in einem Mercedes oder Ferrari sitzen, wäre der Druck unglaublich groß, sich gegen etablierte Stars zu beweisen."

Schumacher startet in seinem ersten Formel-1-Jahr an der Seite des Russen Nikita Mazepin, ebenfalls Debütant. Stuck, der selbst von 1974 bis 1979 bei 74 Grands Prix antrat und zwei Podesterfolge erzielte: "Mick soll seine Erfahrungen machen. Er soll seinen Teamkollegen bügeln. Ich glaube, dass er das hinbekommt. Dann hat er die beste Visitenkarte, um in ein Top-Team zu kommen. Da darf man nichts übereilen, das ist meine Meinung."

Stuck im Interview: Tolle Karriere, die ich auch überlebt habe (50:44 Min.)

Schumacher, neben Sebastian Vettel 2021 der einzige Deutsche in der Formel 1, dürfte vor allem zu Beginn der Saison unter internationaler Beobachtung stehen. Er steigt als amtierender Meister der FIA Formel 2 in die Oberklasse des Motorsports ein. "Toll, was er bisher geleistet hat", sagt Stuck. "Man muss sich vorstellen, was er für einen Druck hat. Wie er das meistert, da kann ich nur dreimal 'Chapeau' sagen. Ich finde es große klasse, dass er 2021 in der Formel 1 ist."

Sorgen, dass Schumacher dem Druck nicht würde standhalten können, hatte Stuck seit dessen Anfängen im Automobilsport im Jahr 2015 nicht: "Als ich wusste, dass sich Sabine Kehm (Managerin; d. Red.) um ihn kümmert, war mir klar, dass er alle Anlagen hat, die er braucht, um das aus sich zu machen, was er aus sich gemacht hat. Schlussendlich ist er immer noch der Mick. Wie das jetzt gelaufen ist, finde ich sensationell."