An diesem Wochenende fand knapp eine Woche nach dem Ende der Formel-1-Saison 2020 die obligatorische Ehrung der FIA statt. Im Rahmen der Veranstaltung erhalten die Meister der FIA-Serien ihre Trophäen. Eigentlich sollte die Preisverleihung in München stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie in Genf und überwiegend ausgetragen.

Nicht nur die Weltmeister Lewis Hamilton und Mercedes wurden geehrt. Es gab erneut eine Reihe von Sonderpreisen, die an herausragende Persönlichkeiten vergeben wurden. Einer davon ging an Michael Schumacher. Er erhielt eine von drei Ehrungen, die von FIA Präsident Jean Todt stammen. Die Ehrung nahm Corinna Schumacher, die Ehefrau des Rekordweltmeisters entgegen.

Schumacher erhielt die Auszeichnung für seinen Beitrag zur 'Road Safety'-Kampagne der FIA, sein Engagement bei der Gründung des ICM in Paris, einer Forschungseinrichtung für neurologische und psychiatrische Erkrankungen, und für seine sozialen Aktivitäten. Erst kürzlich spendete die von ihm inspirierte 'Keep Fighting Foundation' 5.000 Helme an die Verkehrssicherheitskampagne der FIA.

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"Michael hatte immer ein großes Herz, etwas für Menschen zu tun, die in Not sind", sagte Corinna Schumacher, die in Genf vor Ort war. "Mit der 'Keep Fighting Foundation' wollen wir die von ihm begonnene Arbeit fortsetzen."

Auch Lewis Hamilton erhielt einen der Preise, mit dem der FIA-Präsident außerordentliches Engagement würdigt. Er wurde dafür honoriert, eine Kommission gegründet zu haben, die sich für mehr Diversität im Motorsport einsetzt sowie für sein Engagement in der 'End Racism'-Kampagne der Formel 1.

Todt vergleicht Schumacher und Hamilton

Der Brite, der in diesem Jahr bei der Anzahl der WM-Titel mit Michael Schumacher gleichzog, sagte: "Bei der Hamilton-Kommission geht es darum, Barrieren zu durchbrechen, Chancen zu schaffen und mehr Türen für alle zu öffnen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir zusammen mit der FIA und der Formel 1 in dieser Richtung vorankommen können."

Todt würdigte die beiden Ausnahmekönner der Formel 1. "Michael und Lewis sind Weltmeister, aber auch unglaubliche Menschen", sagte der Franzose. "Michael war immer bereit, alle Aktionen zum Wohle der Gesellschaft zu unterstützen. Ein Beispiel ist seine Arbeit zur Verkehrssicherheit. Vergessen wir nicht, dass jedes Jahr 1,4 Millionen Menschen auf Straßen starben. Daher ist es wichtig, dass es Menschen wie Michael und Lewis gibt, die sich für junge Menschen einsetzen und sie ausbilden."

Der dritte Sonderpreis ging an die Crew des Medical Cars, Sheikh Abdulla Bin Isa Al-Khalifa, Präsident des bahrainischen Motorsportverbands, sowie an die Streckenmarshalls am Bahrain International Circuit. Ihr Zusammenwirken verhinderte, dass sich Romain Grosjean bei seinem Unfall beim Bahrain GP schwerer verletzte.

Das mit Alan van der Merwe und Dr. Ian Roberts besetzte Medical Car war wenige Sekunden nach dem schweren Einschlag des Franzosen an der Unfallstelle. Roberts half Grosjean beim Sprung über die Leitplanke, der ihn in Sicherheit brachte.

Weitere Awards für Hamilton, Räikkönen und Tsunoda

Hamilton erhielt einen dritten Preis, nämlich den jährlich vergebenen Award für die 'Persönlichkeit des Jahres'. Hier wurden zugleich seine sportlichen und seine gesellschaftlichen Leistungen gewürdigt. Für seine Leistungen auf der Strecke wurde auch Kimi Räikkönen geehrt. Der Alfa-Romeo-Fahrer verbesserte sich mit gelungenen Überholmanövern in der ersten Runde des Portugal GP von Startplatz 17 auf die siebte Position. Das brachte ihm den Award für die 'Aktion des Jahres' ein. Der nächstjährige AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda wurde als 'Rookie des Jahres' ausgezeichnet. Der 20-Jährige beendete die Formel-2-Saison auf Platz drei und war damit bester Serienneuling.