Lance Stroll fuhr beim Formel-1-Rennen in Bahrain zum dritten Mal in seiner Karriere auf das Podest. Wieder war es Platz drei, wieder war es ihm nicht genug. Der Kanadier wie schon in Monza das Gefühl, dass ihm der erste Grand-Prix-Sieg durch die Lappen gegangen ist. Ein Fehler bei der Boxenausfahrt warf ihn hinter Esteban Ocon zurück. Der wiederum trieb ihn in die Fänge von Teamkollege Sergio Perez.

"Ein Teil von mir ist etwas enttäuscht, denn ich denke, dass ich dieses Rennen hätte gewinnen können", so Stroll, der die Ziellinie nach 87 Runden zwölf Sekunden hinter Sieger Perez überquerte. Bis zur 56. Runde hatte er noch vor dem Stallgefährten gelegen, sein direkter Gegner hieß bis dahin allerdings Ocon. Der Franzose hatte Stroll über weite Strecken des Rennens verfolgt und in der 41. Runde einen Undercut durchgeführt.

Racing Point reagierte einen Umlauf später und holte Stroll zum Service. Der kam zwar unmittelbar vor Ocon zurück auf die Strecke, verlor die Position dann aber trotzdem. "Ich habe mich nach meinem Boxenstopp etwas verbremst und Esteban hat es geschafft, vorbeizugehen", ärgert sich Stroll über seinen Verbremser in der ersten Kurve. In Folge des Platztausches hing er dem Renault-Pilot im Getriebe, fand jedoch keinen Weg vorbei.

Stroll freut sich für Perez

Perez holte das Duo ein und fackelte nicht lange. Bei der Anfahrt auf Kurve vier versuchte sich Stroll zu verteidigen, leistete sich dabei jedoch abermals einen Fahrfehler. "Ich habe mich verbremst und Sergio ging durch", sagt er. Für ihn war das eine Konsequenz des verlorenen Duells wenige Runden zuvor: "Ich hatte nicht die Pace, um an Esteban vorbeizugehen, und wurde dadurch aufgehalten."

Die Steilvorlage für Perez lieferte er aber trotzdem selbst. "Ich war am Ausgang von Kurve drei zu spät mit dem DRS dran. Sergio hat viel Schwung gehabt und als ich mich verteidigt habe, verschätzte ich mich, bremste zu spät und blockierte das Rad", erklärt Stroll, der danach eine relativ ereignislose Schlussphase erlebte.

Einzig der sich auf der Durchreise befindende George Russell verstrickte ihn kurzzeitig in ein Duell. An Ocon fand er keinen Weg mehr vorbei und musste sich abermals mit Platz drei zufriedengeben. "Platz drei ist genau das, was wir für die Meisterschaft gebraucht haben", freut er sich über die Punkte, die in Kombination mit Perez' Sieg dafür sorgen, dass Racing Point vor dem Finale zurück auf Platz drei der Gesamtwertung ist.

Lawrence Stroll nimmt Perez-Triumph zur Kenntnis

Dass das Team überhaupt um diesen Erfolg kämpfen kann, hat es vor allem Perez zu verdanken, der mit 125 Punkten auf Rang vier der Fahrerwertung liegt. Der Sieg des scheidenden Teamkollegen, der 2021 gegen Sebastian Vettel ausgetauscht wird, freut Stroll: "Ich freue mich riesig für Sergio. Er war schon so oft dort oben und hat lange auf diesen Sieg gewartet."

Nicht ganz so lange wie die zehn Jahre des Mexikaners in der Formel 1, musste Teameigentümer Lawrence Stroll auf seinen ersten Triumph warten. Der Erfolg von Perez wurde im Interview mit Sky UK aber allenfalls zur Kenntnis genommen. "Mein Junge war super, aber hatte beim Undercut von Ocon leider etwas Pech. Der hat uns um eine Runde geschlagen. Checo hatte beim Safety Car einen Vorteil", so der Kanadier. "Aber ich könnte nicht glücklicher sein. Das gesamte Team hat toll gearbeitet."