Sergio Perez sicherte sich beim Großen Preis von Sakhir in Bahrain seinen ersten Formel-1-Sieg. Bei dieser sensationellen Schlagzeile ging fast unter, dass auch ein anderer Fahrer beim heutigen Rennen eine Premiere feierte. Esteban Ocon fuhr erstmals in seiner Formel-1-Karriere auf das Podium.

Doch wie schaffte es der 24-jährige Franzose von Startplatz 11 aus in Bahrain bis auf die zweite Position vorzurücken? Seine Startposition war paradoxerweise ein Schlüssel zu seinem Resultat. Denn durch sein Ausscheiden in Q2 im gestrigen Formel-1-Qualifying hatte Ocon freie Reifenwahl. Renault entschied sich am Wagen von Ocon dafür, einen Satz Medium-Reifen aufzuziehen

1-Stopp-Strategie verhilft zu Podest

Eine Entscheidung, die sich bezahlt machen sollte. Denn durch diese Reifenwahl und die Safety-Car-Phase direkt zu Beginn gelang es Ocon seinen ersten Stopp bis in die 41. Runde zu vertagen und dadurch in ein Fenster für eine mögliche 1-Stopp-Strategie zu kommen.

Dann kam die VSC-Phase für den gestrandeten Williams von Nicholas Latifi und später ein echtes Safety-Car nach der Kollision von Jack Aitken mit der Streckenbegrenzung in Kurve 11. Während zahlreiche Fahrer diese Phase für Boxenstopps nutzten und Mercedes sich in der Boxengasse verzettelte, blieb Ocon auf der Strecke. Zusätzlich halfen ihm die Gelbphasen auch noch dabei, seine harten Reifen zu schonen.

So kam eines zum anderen und wie aus dem nichts sicherte sich Esteban Ocon in Bahrain Platz 2 vor Lance Stroll, den er in Runde 42 mit einem sehenswerten Manöver außen in Kurve 4 überholte. Für den Franzosen war es ein emotionaler Tag nachdem er seit sage und schreibe fünf Jahren kein Podium mehr betreten hatte – in überhaupt keiner Rennserie.

Ocon: "Ich weine sonst nie, aber..."

So sehr freute er sich über Platz 2 beim Formel-1-Grand Prix von Sakhir, dass er auf der Auslaufrunde in Freudentränen ausbrach: "Ich weine sonst nie. Aber als ich die Ziellinie überquerte brach es einfach aus mir heraus. Und das aus gutem Grund", so Esteban Ocon in der Pressekonferenz.

Ocon sah in diesem Podium die Krönung einer Saison, in der er sich kontinuierlich gesteigert habe. "Es war nicht einfach zurück in die Formel 1 zu kommen, in einem neuen Team mit einem starken Teamkollegen. Ich zunehmend Fortschritte gemacht, aber bis heute hat es sich nie wirklich gezeigt", behauptete der ehemalige GP3-Champion.

"Es ist schwer in diesem Sport. Wenn man einmal nicht die Leistungen abliefert, die erwartet werden, dann wird man von allen Seiten kritisiert", stellte er fest. Deshalb sei das heutige Resultat besonders befriedigend.