Red Bull war am Freitag für den Sakhir GP der Formel 1 trotz des speziellen Layouts deutlich hinter Mercedes. Teamleader Max Verstappen musste sich Lewis Hamiltons Vertreter George Russell in beiden Sessions geschlagen geben. Der Niederländer hat mit dem Außenkurs von Bahrain seine Probleme. Teamkollege Alexander Albon hingegen scheint sich beim Experiment mit der kürzesten Runde in 70 Jahren F1 wohlzufühlen.

"Es war dort draußen ziemlich knifflig und in Sachen Balance haben wir noch nicht das optimale Setup gefunden, besonders auf den Qualifying-Runs", so Verstappen, der in beiden Sessions etwa anderthalb Zehntelsekunden hinter Russell lag. Für Red Bull wäre das eigentlich ein äußerst zufriedenstellender Rückstand, doch auf einer Rundenzeit von nur 54 Sekunden sieht die Relation etwas anders aus.

Die noch schlechtere Nachricht für die Österreicher: Russell war trotz der Bestzeiten nicht der schnellste Mercedes-Fahrer. Valtteri Bottas wurde seine schnellste Runde aberkannt, und die war bis zu drei Zehntelsekunden schneller als die des jungen Briten. "Wir wissen an einem Freitag nie genau, wo wir stehen. Aber Valtteris Runde wurde gestrichen und es sieht so aus, als wären wir ein paar Zehntel hinter Mercedes", so Verstappen, dem wohl eher ein Kampf gegen den pinken Mercedes von Racing Point bevorstehen könnte. Sergio Perez lag im FP2 nur drei Hundertstel hinter ihm.

Verstappen kritisiert Bahrain-Außenkurs

"Wir haben vor dem Qualifying noch etwas Arbeit vor uns", sagt Verstappen, der wie immer auf das Rennen baut. "Unsere Longruns sahen definitiv besser aus aber auch das können wir noch besser. Wir werden uns auf die Rennpace konzentrieren, um sicherzustellen, dass wir konkurrenzfähig sind wenn wir im Verkehr fahren. Das wird hier eine Herausforderung."

Letzteres sieht er auch im nur 3,543 km langen 'Outer Layout' von Bahrain, dem er wenig Positives abgewinnen kann. "Die Strecke ist nicht die spannendste. Die Runde ist sehr kurz und der Funk ist permanent offen, weil du Verkehrswarnungen bekommst. Im zweiten Sektor sind außerdem viele Kurven blind", kritisiert er die Streckenführung. "Das wird nicht einfach, wenn wir die Reifen für eine zweite fliegende Runde abkühlen müssen. Eigentlich kann das sogar ziemlich gefährlich sein."

Albon hält Anschluss an Verstappen

Sein bei Red Bull für 2021 immer noch nicht bestätigter Teamkollege erlebte auf dem außergewöhnlichen Kurs einen seiner besten Freitage in einem schwierigen Jahr. "Mir macht diese neue Rennstrecke Spaß. Einige Abschnitte sind eine einzigartige Herausforderung und es macht Laune, dort auf Pace zu kommen", so Albon, der in der ersten Session nur eine Zehntelsekunde auf Verstappen verlor. Am Abend fehlten dem Thailänder auf Platz fünf etwas zwei Zehntelsekunden.

"Ich hatte das Gefühl, dass der Grip in der ersten Sitzung besser war als im FP2. Das müssen wir uns anschauen", sagt er angesichts des Rückstands. "Es war auf jeden Fall interessant und wir haben einiges, was wir uns anschauen werden, was funktioniert oder nicht funktioniert hat. Aber insgesamt sieht unserer Rennpace ganz gut aus."