Kevin Magnussen hat nach seinem Formel-1-Aus eine neue Heimat im Motorsport gefunden. Der Däne bekam vor wenigen Wochen zusammen mit Teamkollege Romain Grosjean von Haas den Laufpass und richtete den Blick ohne Chance auf einen neuen Vertrag in der F1 auf die USA. Dort dockt er nun bei einem der erfolgreichsten Teams an. Für Chip Ganassi Racing wird Magnussen im kommenden Jahr in der IMSA an den Start gehen.

Auf dem Plan steht für Magnussen die komplette Saison der WeatherTech SportsCar Championship, inklusive der Langstreckenklassiker in Daytona, Sebring und Road Atlanta. Dort wird er an der Seite von Sportwagen-Ass Renger van der Zande einen Cadillac Daytona Prototype international für Ganassi Racing pilotieren. Der US-amerikanische Traditionsrennstall von Chip Ganassi ging bis 2018 mit einem Ford GT in der GTLM-Kategorie der IMSA an den Start.

Beim Namen Ganassi Racing ist der Gedanke an die IndyCar nicht weit hergeholt, zumal Magnussen seit langer Zeit als bekennender Fan der Formelserie in den Vereinigten Staaten gilt und sich seit seinem Aus in der F1 bereits dorthin orientiert. Ein Engagement in einem der Ganassi-Autos steht für den Moment in den Sternen. "Das weiß man nie", lässt Magnussen zunächst offen, ob er sein erklärtes Ziel im kommenden Jahr erreichen wird.

"Ganassi ist auf jeden Fall ein extrem erfolgreiches Team in unterschiedlichen Rennserien", freut er sich zunächst auf seine neue Aufgabe bei den Sportwagen. Er wird für ein neues Projekt eingesetzt, denn in der DPi war Ganassi nach dem Ausstieg aus der GTLM nicht am Start. "Das Team hat trotzdem sehr viel Erfahrung in dieser Serie und kann auf Erfolge zurückschauen", so Magnussen.

Magnussen in den Fußstapfen des Vaters

Nach Jahren der Chancenlosigkeit in der F1 freut sich der 28-Jährige darauf, endlich wieder an der Spitze kämpfen zu können. "Allein der Gedanke daran, wieder vor einer Saison zu stehen in der ich die Möglichkeit habe, zu gewinnen, ist ein gutes Gefühl", sagt er.

Mit seinem Engagement in den USA tritt er in die Fußstapfen von Vater Jan Magnussen, der 1998 unfreiwillig seine F1-Karriere beenden musste, als er bei Stewart Grand Prix vor die Tür gesetzt wurde. Ihn zog es daraufhin in die USA, wo er vereinzelt Rennen in der Champ Car fuhr und ab 2000 als Werksfahrer für Panoz und später für Chevrolet Sportwagen-Rennen fuhr.

"Ich war oft bei seinen Rennen vor Ort und habe die Atmosphäre sehr genossen. Außerdem bin ich auf die Rennstrecken dort gespannt, denn die sind super", sagt KMAG, dem neben den Austragungsorten auch der Charakter der Langstreckenrennen neu sein wird. Die 24 Stunden von Daytona am letzten Januarwochenende 2021 werden sein erstes Event diese Art sein.

Magnussen vor Crash-Kurs für Daytona

"Ich werde vor dem Rennen nur wenig Zeit im Auto haben", so Magnussen, der schon anderthalb Monate nach seinem letzten F1-Rennen in Abu Dhabi sein neues Leben beginnen wird. Dabei ist er sich jedoch der Hilfe seines Teamkollegen gewiss. Van der Zande und er kennen sich seit vielen Jahren. "Ich habe 2009 etwas mit ihm zusammengearbeitet, als wir für dasselbe Team gefahren sind, er in der Formel 3 und ich in der Formel Renault 2.0", erklärt er. "Ich habe damals wirklich zu ihm aufgeschaut, er ist ja ein paar Jahre älter als ich."

Der Niederländer gewann die letzten beiden Ausgaben der 24 Stunden von Daytona mit Cadillac. 2019 teilte er sich das Cockpit unter anderem mit Fernando Alonso und Kamui Kobayashi. "Ich freue mich darauf, wieder mit ihm zu arbeiten und so viel wie möglich von ihm zu lernen. Er war in den Sportwagen super erfolgreich und hat sehr viel Erfahrung"; so Magnussen.