"Noch 13 Tage bis zum Ruhm." Diese Schlagzeile erblickte die Leserschaft der spanischen El Mundo nach Fernando Alonsos zweitem Platz in Belgien. Und auch die Marca ist siegessicher: "Am 25. September werden wir in Brasilien den Weltmeister-Samba tanzen."

Die italienische L'Unità fand dennoch einen Wehmutstropfen für die Spanier: "Das Fest für den Prinzen von Asturien ist verschoben." Denn: "Räikkönen wehrt den ersten Matchball ab." Nichtsdestotrotz kann der Finne den WM-Leader laut Daily Mail nicht mehr aufhalten. "Das Rennen um den Weltmeistertitel hat Ähnlichkeiten mit dem Wettlauf von Hase und Igel. Der Finne gibt das Tempo an, während sein Rivale Alonso so dahinzottelt und langsam die Punkte einsammelt, die ihm letztendlich die Krone einbringen werden."

Entsprechend erkannte der Corriere della Sera Räikkönen als den "König von Spa" an, sah man aber zugleich "Kimi siegen und Alonso feiern".

Für Sport steht deswegen fest: "Unter höllischen Bedingungen glänzen sowohl Kimi als auch Fernando. Man könnte sagen, dass McLaren die Fahrer-WM eher verloren hat als Renault sie gewonnen."

So lobte die Gazzetta dello Sport Räikkönen am Ende eines "höllischen Rennens" zwar für seine "Hartnäckigkeit, mit der er den Kampf um den WM-Titel noch offen hält", doch ist Kimi für die Marca "genial aber allein. Er ist ein verlassener Titan und kämpft gegen sein Team, seinen Motor und Fernando."

Deswegen lässt sogar die finnische Helsingin Sanomat Flavio Briatore bereits den "Champagner für Brasilien" bestellen: "Der Sieger feierte nicht so viel wie der Zweite", lautete das Fazit. "Räikkönen ist kaltblütig, genial, einfach perfekt", ergänzte die Tuttosport. "Natürlich weiß er, dass er keine Chancen mehr hat, den WM-Titel zu erobern, doch er leistet immer sein Bestes und kämpft wie ein Löwe."

Für Michael Schumacher und die Scuderia Ferrari hatte die Weltpresse unterdessen weniger Lob übrig. "Schumi wird wegen Sato zur Furie", titelte Il Tirreno. Und der Corriere della Sera glaubt, dass "das Glück Ferrari endgültig den Rücken gekehrt" hat.

Für die Gazzetta dello Sport war hingegen der zu frühe Reifenwechsel des Deutschen unverständlich. "Der König von Spa sollte die Geheimnisse dieses Kurses eigentlich besser kennen", kritisiert sie. "Ferrari hat einfach kein Glück", schreibt La Stampa. "Es hat geregnet, wie es sich das Team aus Maranello gewünscht hatte, aber leider vor und nach dem Rennen."

Für La Repubblica hat "Satos Harakiri" Schumacher den Sonntag "verdorben": "Das schwarze Jahr für Ferrari nimmt kein Ende. Auch Schumachers Lieblingsrennen ändert nichts an der katastrophalen Lage der Roten."