Schutzengel und Heiligenschein: Romain Grosjean überstand einen katastrophalen Unfall beim Formel-1-Rennen in Bahrain offenbar mit leichten Verletzungen. Wie sein Rennstall Haas am späten Sonntagabend mitteilte, konnten Röntgenaufnahmen im Krankenhaus Entwarnung geben: Der Franzose zog sich beim Crash keine Brüche zu.

Grosjean war in der Startrunde mit AlphaTauri-Pilot Daniil Kvyat kollidiert und infolgedessen frontal in einen Vorsprung der Leitplanke geknallt. Der Datenlogger zeichnete unmittelbar vor dem Aufprall eine Geschwindigkeit von 221 Stundenkilometern auf.

Durch die Wucht wurde der Formel-1-Bolide hinter dem Monocoque auseinandergerissen. Die Überlebenszelle durchbohrte die Leitplanke und ging sofort in einem riesigen Feuerball auf. Gut 30 Sekunden benötigte Grosjean, um sich aus eigener Kraft aus dem Wrack zu befreien.

Dabei zog er sich Verbrennungen an den Händen und an den Fußgelenken zu. Vor allem die Verbrennungen an den Handrücken müssen weiter behandelt werden, weshalb Grosjean mindestens noch eine Nacht im Krankenhaus verbringen wird.

Der 34-Jährige meldete sich selbst mit einem Video aus dem Krankenhaus. "Ich wollte nur sagen, dass ich okay bin - naja, so etwas wie okay", scherzte er angesichts seiner verbundenen Hände, die in Schlaufen über dem Krankenbett hingen. Seinen Humor hat Grosjean beim Unfall nicht verloren: "Vielen Dank für die ganzen Nachrichten, ich hoffe ich kann euch bald darauf antworten."

Dass nicht mehr passierte, hat Grosjean den umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen des Automobilweltverbandes zu verdanken. Die FIA kämpft seit Jahrzehnten für immer strenge Sicherheitsvorkehrungen in der Formel 1.

Technik erklärt: Formel-1-Cockpitschutz Halo im Detail (23:34 Min.)

2018 sorgte die Einführung von Halo für reichlich Kritik. Auch Grosjean war nicht begeistert. "Ich war vor ein paar Jahren nicht für den Halo, aber es ist das Beste, was in der Formel 1 eingeführt wurde", so Grosjean. "Dank der Einführung kann ich heute noch zu euch sprechen."

"Dass er das überlebt hat, ist ein Wunder", sagte Teamkollege Kevin Magnussen. "Ich bin so froh, dass Halo eingeführt wurde und an seinem Auto war. Ich bin mir sicher, dass es heute ohne den Schutz ganz anders gelaufen wäre."