Als die Formel 1 zum letzten Mal in Bahrain eine Qualifikation bestritt, stand Ferrari auf den Plätzen 1 und 2. Beim morgigen Großen Preis von Bahrain der Formel 1 starten Sebastian Vettel und Charles Leclerc wieder nebeneinander – allerdings zehn Plätze weiter hinten.

Und noch einen Unterschied gab es für die Ferraris im Vergleich zum Großen Preis von Bahrain 2019. Diesmal war es Sebastian Vettel, der seinen Teamkollegen ausqualifizieren konnte. Zum zweiten Mal in Folge, nachdem der vierfache Champion bereits in der Türkei vor Leclerc blieb. Für Vettel kein Grund zur Freude "Dass ich Charles hinter mir gelassen habe, war ein Nebeneffekt. Aber unser Ziel, war es in Q3 einzuziehen und das haben wir knapp verpasst", analysierte der Heppenheimer.

Ein hoch gestecktes Ziel, zumindest wenn man nach den Trainings-Resultaten geht. Denn in keiner der drei Trainings-Sessions schaffte es ein Ferrari unter die ersten Zehn. In FP3 reichte es sogar nur für die Ränge 13 und 15. Bereits im Vorfeld des Grand Prix waren die Erwartungen an Ferrari ziemlich niedrig gesteckt worden, da der Wüstenkurs als Power-Strecke gilt, auf der die Motorleistung den Unterschied macht.

Vettel: Verkehr kostet Q3-Chance

Dennoch fehlte Sebastian Vettel und Ferrari nur eine Zehntel auf Pierre Gasly und den Einzug in den dritten Qualifying-Abschnitt. Die Schuld für diesen Zeitrückstand macht Vettel bei der schlechten Positionierung auf seinem schnellen Versuch aus. "Der Mittelsektor war beim letzten Versuch nicht ideal", so Vettel, der morgen von Platz 11 ins Rennen geht.

Der Grund dafür sei bereits auf der Out-Lap zu finden: "Wir hatten Probleme die Reifen auf Temperatur zu kriegen. Dass auf der Aufwärmrunde auf den letzten paar Metern alle nochmal langsam fuhren, hat uns Ende des ersten Sektors in Kurve 4 und Anfang des zweiten Sektors Momentum genommen", kommentierte Vettel seine entscheidende Qualifying-Runde.

Windschatten-Plan geht schief

Dazu kam noch ein Ferrari-Plan, der nicht ganz aufging. Denn die Scuderia hatte kalkuliert, dass man im Windschatten von George Russell die Highspeed-Probleme des Ferrari-Motors etwas konterkarieren konnte. Doch das ging nicht auf, da Russell in Q2 auf gebrauchten Soft-Reifen ausrückte und somit langsamer unterwegs war als erwartet. Vettel geriet somit etwas in die verwirbelte Luft des Williams-Piloten.

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Charles Leclerc macht hingegen andere Gründe für sein Ausscheiden verantwortlich. Er gab zu, mit dem Handling des Wagens nicht zurechtzukommen. "Es war ein schwieriges Wochenende. Ich hatte seit FP1 mit dem Wagen zu kämpfen und das wurde nicht wirklich besser." Damit steht er in Gegensatz zu Vettel, der an der Fahrbarkeit des Wagens nichts auszusetzen fand.

Strategie: Müssen schlau sein wie ein Fuchs

Für den Start des Formel-1-Rennens morgen haben beide Ferraris jedenfalls freie Reifenwahl. Kein besonders großer Vorteil an diesem Wochenende, da die Top-10 der Qualifikation sowieso auf den bevorzugten gelben Medium-Reifen in Q3 eingezogen waren.

Umso mehr Optionen haben die Teams allerdings an der Boxenmauer. Denn aufgrund des starken Reifenverschleißes geht Pirelli von einer 2-Stopp-Strategie aus. "Um morgen gut abzuschneiden, müssen wir schlau wie ein Fuchs sein. Wir müssen mit den Reifen besser umgehen und die richtigen Entscheidungen treffen. Denn eine Runde mehr oder weniger auf einem Reifensatz kann einen großen Unterschied machen."