In der Formel 1 kehrt mit dem Großen Preis von Bahrain am Wochenende ein Stück Normalität zurück. Endlich wieder eine bekannte Strecke, keine Wetterkapriolen und noch dazu ein alles andere als rutschiger Asphalt. Kehrt mit der Normalität auch völlige Aussichtslosigkeit für alle Mercedes-Gegner, sprich für Max Verstappen, zurück?

Der Niederländer geht nach den ersten beiden Trainings am Freitag nicht davon aus. Zumindest gab sich Verstappen nach dem Auftakt gut gelaunt und durchaus optimistisch. „Im ersten Training sind wir nicht so viel gefahren. Wir haben etwas am Auto probiert [Test-Teile] und das scheint nicht das bewirkt haben, was wir wollten. Deshalb habe ich da einige Runden verloren. Aber das zweite Training hat gepasst. Wir müssen noch ein paar Dinge verstehen, aber es war ein ziemlich positiver Freitag“, berichtete der Red-Bull-Pilot.

Verstappen viertelt Rückstand - mit härteren Reifen

Im zweiten Training kam Verstappen Mercedes nach mehr als einer Sekunde Rückstand im ersten Training tatsächlich sehr nahe. Nur dreieinhalb Zehntel fehlten dem Niederländer jetzt noch auf die Bestzeit von Lewis Hamilton - noch dazu setzte Verstappen seine Runde, anders als der Weltmeister, nicht einmal auf der weichsten Mischung. Etwas mehr ist auf eine schnelle Runde also noch drin. „Red Bull ist dabei“, warnte deshalb Valtteri Bottas.

Für das Qualifying interessiert sich Verstappen allerdings nur peripher. „Wir müssen noch ein paar Dinge für die Quali-Pace ansehen“, sagte Verstappen. „Aber ich will mich darauf nicht vollständig fokussieren, denn im Rennen wird es hier ziemlich aggressiv für die Reifen“, erklärte der Niederländer. Damit zielte Verstappen auf den rauen Asphalt. Zahlreiche Fahrer beklagten sich im Training über starken Reifenabbau und Überhitzung.

Red Bull in Bahrain: Voller Fokus auf Rennpace

Verstappen registrierte das ebenfalls, will daraus jedoch einen Vorteil im Kampf gegen Mercedes ziehen und den Fokus nahezu vollständig auf die Rennpace lenken. Ist ein zweites Silverstone drin? Verstappen bleibt vorsichtig. „Du kannst schon sehen, dass Mercedes wieder schnell ist. Das ist keine Überraschung“, sagt der WM-Dritte, ergänzt allerdings: „Wir müssen uns einfach darauf konzentrieren, eine noch bessere Balance zu bekommen und uns auf das Rennen fokussieren. Denn die Reifen sind hier ziemlich knifflig, die bauen Runde für Runde stark ab.“

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Teamkollege Alexander Albon zeigte sich bis zu seinem Crash zur Mitte des zweiten Trainings zufrieden mit der Balance seines RB16. „Es war eigentlich echt okay. Im ersten Training fühlte sich das Auto sofort gut an. Im zweiten Training habe ich ein paar Dinge ausprobiert, die nicht so gut funktioniert haben, aber da ging es mehr um die Fahrweise und den Speed-Aufbau“, berichtete der trotz Unfalls im FP2 noch zehntplatzierte Brite.

Albon rätselt: Plötzlich Vorder- statt Hinterreifen kritisch

Einzig ein Rätsel sei noch zu lösen: „Wir haben das gesamte Jahr mit den Hinterreifen gelitten, aber seltsamerweise scheinen es hier die Vorderreifen zu sein. Wir müssen schauen, wie wir sie länger halten lassen können.“