23 Rennen sollen in der Formel-1-Saison 2021 durchgeführt werden. So viel wie noch nie. Dafür wurden aber die Testfahrten weiter beschränkt, um Geld und Zeit zu sparen. Schon in diesem Jahr gab es nur noch zweimal drei Tage im Winter. 2021 werden es aller Voraussicht nach nur noch drei Tage insgesamt.

Ob der Test in Bahrain oder in Spanien stattfindet, steht noch nicht fest. Aber dass es nur noch eine Testwoche geben wird, ist so gut wie fix. Bis auf McLaren, das wegen des Wechsels auf Mercedes-Motoren größere Umbauarbeiten erledigen muss, sind alle Teams gegen eine zweite Testwoche.

Das würde lediglich anderthalb Tage für jeden Piloten im Auto bedeuten. "In diesen komplexen Autos ist das nicht genug, um sich auf eine Formel-1-Saison vorzubereiten", schimpft Carlos Sainz. Für viele Fahrer sollte das keine große Herausforderung darstellen, denn große Teile der Autos dürfen über den Winter nicht entwickelt werden.

Deshalb müssen sich die meisten Fahrer nicht an komplett neue Autos gewöhnen. Allerdings gibt es auch Neulinge im Formel-1-Zirkus und Piloten, die Teams wechseln. Carlos Sainz ist einer von ihnen. Er beerbt Sebastian Vettel bei Ferrari.

Sebastian Vettel: An wenig Tests gewöhnt

Vettel selbst wechselt zu Racing Point. Er sieht die stark limitierten Testfahrten hingegen relativ gelassen. "Ich bin nicht besorgt. Wenn es so kommt, dann ist es eben so", sagte er zu Motorsport-Magazin.com. "Über die Jahre hat man sich daran gewöhnt, sehr wenig Zeit auf der Strecke zu haben. Da macht man das meiste aus dieser Zeit."

"Auch wenn sich anderthalb Tage nicht nach viel anhören, so kann man dabei noch immer ordentlich Kilometer fahren. Es ist für alle das gleiche", so Vettel weiter. Der vierfache Formel-1-Weltmeister will sich aber nicht auf seine Erfahrung und die kurze Zeit im Cockpit verlassen: "Man kann heutzutage schon viel im Vorhinein machen. Der Schlüssel wird die Vorbereitung des Tests und dann die Vorbereitung vor dem ersten Rennen."

Vettels Ferrari-Nachfolger widerspricht. "Du lernst die Tricks des Autos und das Lenkrad nicht kennen, auch wenn du viel im Simulator bist", so Sainz. "Du lernst auch die Crew nicht kennen. Anderthalb Tage ist sehr wenig und wahrscheinlich nicht genug."

Alonso macht's vor: Auch Vettel im 2018er Auto?

Doch es gibt auch noch andere Möglichkeiten. Fernando Alonso testet derzeit sehr exzessiv mit einem Renault-Boliden aus der Saison 2018. Das Formel-1-Reglement erlaubt Testfahrten mit einem mindestens zwei Jahre altem Auto. Alonso nutzt die Möglichkeit, um sich wieder einzuschießen.

Racing Point plant zu Beginn des neuen Jahres offenbar kein ähnliches Programm für Vettel. "Ich werde beim Wintertest das erste Mal im neuen Auto sitzen", stellt er klar. Bei Sainz hingegen ist ein früherer Ferrari-Test durchaus denkbar: "Das könnte eine Option sein. Aber aktuell fahre ich für McLaren, ich will mich davon nicht ablenken lassen. Wenn ich McLaren verlasse, um Ferrari-Fahrer zu sein, wird man sich hinter den Kulissen viele Gedanken machen, wie man mich so gut wie möglich auf den ersten Test und das erste Rennen vorbereiten kann."