Lance Stroll ist nicht selbst an seinem Untergang im Türkei-GP der Formel 1 schuld. Stroll, der überraschende Polesetter von Istanbul, hatte am Sonntag das Rennen in der Frühphase zuerst dominiert, war dann aber mit Reifenproblemen rapide abgefallen und konnte nur noch den neunten Platz ins Ziel bringen.

Danach verfluchte Stroll mysteriöse Graining-Effekte auf den Intermediate-Reifen. Effekte, die sein Teamkollege Sergio Perez nicht hatte. Perez fuhr 48 Runden auf dem Intermediate, und damit auf das Podium. Racing Point bestätigt nun: Ein Schaden hat Strolls Podiums-Träume zerschlagen.

Racing Point findet Schaden an Stroll-Frontflügel

Beim routinemäßigen Untersuchen von Strolls RP20 entdeckte Racing Point nach dem Rennen, dass sich eines der Luftleit-Elemente auf der Unterseite des Frontflügels gelöst hatte, und sich in Folge an einer ungünstigen Stelle verkeilt hatte. Das störte den Luftfluss und verursachte, so Racing Point, einen "signifikanten Verlust an Abtrieb auf der Vorderachse."

Diesen Verlust hatte das Team schon während des Rennens auf den Live-Daten vom Auto festgestellt, doch da sich das beschädigte Teil unter dem Flügel befand, war es auf den TV-Aufnahmen nicht sichtbar. Gepaart mit den grundsätzlich schlechten Grip-Verhältnissen konnte man daher nicht feststellen, ob die Daten korrekt waren.

Racing Point schien sich schon am Sonntag nach dem Rennen sicher, dass Stroll ohne die Reifenprobleme neben seinem Teamkollegen Perez auf dem Podium gestanden wäre. Schließlich hatte Stroll in Runde 17 bereits über 10 Sekunden Vorsprung auf Perez herausgefahren, bevor er plötzlich starkes Graining der Vorderreifen meldete.

Strolls zweite Rennhälfte wurde zur Qual. Die Reifenprobleme blieben auch nach einem zweiten Boxenstopp weiter bestehen - sie kamen sogar innerhalb von nur wenigen Kilometern auf den neuen Reifen wieder. Auf den leidenden Reifen war Stroll chancenlos, und wurde bis auf den neunten Platz durchgereicht.