Nach dem Qualifying n Istanbul schaut alles danach aus, als ob Hamilton bereits morgen in der Türkei seinen siebten Formel-1-Titel klarmachen wird. Dennoch verdarb das Qualifying dem Mercedes-Piloten die Partystimmung - wie auch dem restlichen Team.

Denn beim 14. Qualifying der Formel-1-Saison 2020 steht zum ersten Mal kein Mercedes-Pilot auf der Pole Position. Grund dafür, waren der frische Asphalt auf dem Istanbul Park Circuit und die unberechenbaren Wetterverhältnisse in der Qualifikation.

Dass der Samstag beim Großen Preis der Türkei keine reine Mercedes-Angelegenheit werden würde war schon nach den Freitagstrainings klar. Denn Verstappen fuhr auf dem frisch asphaltierten und deshalb äußerst rutschigen Untergrund in beiden Trainings die beste Zeit und ließ die frische gebackenen Konstrukteurs-Weltmeister alt aussehen.

Mercedes: Keine Reifentemperatur

Am Samstag kam dann auch noch der Regen dazu, der die Rennstrecke vollends in eine Eisbahn verwandelte. "Wir brachten die Reifen einfach nicht ins Arbeitsfenster. Einige andere konnten mit den Reifen besser umgehen als wir", analysierte Hamilton die Qualifikation im Hinblick auf Red Bull, die die beiden ersten Qualifying-Segmente jeweils auf 1 und 2 beendeten.

Dem stimmte auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff zu: "Wenn man nicht im richtigen Fenster ist, dann kommt man mit dem Grip nicht zurecht". Der Regen sei aber nicht schuld an der Qualifying-Niederlage, so Wolff. "Es war nicht nur nass, sondern auch ein neuer rutschiger Kurs und niedrige Temperaturen." Dass Mercedes, das verregnete dritte Training nicht als Vorbereitung für das Qualifying genutzt hat, bereut Wolff dennoch nicht: "Es hat keinen Sinn gemacht da rauszufahren, weil es zu nass war", so der Teamchef.

Mercedes schien im zweiten Qualifying-Segment wenigstens die Stellung als zweite Kraft anvisieren zu können. Im dritten Qualifikations-Abschnitt reagierte das Formel-1-Team aus Brackley aber zu spät auf die besser werdenden Streckenbedingungen. "Unser Hauptproblem war, dass wir in Q3 zu spät auf die Intermediates gewechselt sind und diese dann nicht mehr auf Temperatur brachten", so Valtteri Bottas.

Hamilton: "Ganzes Wochenende ein Alptraum"

So reihten sich neben Red Bull auch die beiden Racing-Point-Piloten und Daniel Ricciardo vor Lewis Hamilton in die Startaufstellung ein. "Das ganze Wochenende war ein Alptraum für uns. Wir haben alle so wenig Grip. Es war eines der unangenehmsten Qualifyings, das ich in meiner Karriere hatte ", befand der noch sechsfache Weltmeister.

Dennoch spricht alles dafür, dass Lewis Hamilton an diesem Wochenende seinen siebten Formel-1-Titel einfahren wird. Vor dem Rennen in der Türkei trennen ihn 85 Punkte von seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Bei noch drei verbleibenden Grand Prix und noch 78 zu vergebenden Zählern müsste der zweifache Rennsieger in dieser Saison dem sechsfachen Champion acht Punkte abnehmen.

Von Startplatz 9 aus eine schwer lösbare Aufgabe für den Finnen, sofern Hamilton im Rennen, das morgen um 11:10 Uhr (Live bei Sky und ORF im TV sowie auf Motorsport-Magazin.com im Live-Ticker) gestartet wird, keine gröberen Schwierigkeiten hat.