Ein Rennen zum Vergessen erlebte das Haas F1 Team auch beim ersten Emilia Romagna GP der Formel-1-Geschichte. Besonders hart erwischte es in Imola Kevin Magnussen. Kurz nach dem Start wurde der Däne von Sebastian Vettel umgedreht, fiel auf einen abgeschlagenen letzten Rang zurück. Ein Getriebeproblem an seinem VF-20 sorgte für derartig heftige Schläge im Cockpit, dass Magnussen letzten Endes mit Kopfschmerzen vorzeitig aufgab.

Romain Grosjean kam unterdessen schlicht nicht auf Pace und verlor durch eine Strafe wegen zu vieler Verstöße gegen die Track Limits nachträglich noch zwei Positionen. P14 statt P12. „Es war ein langer Nachmittag. Wir haben es versucht und hart gepusht, aber uns fehlte einfach die Pace und der Speed auf den Gerade, also hatten wir keine wirkliche Chance“, sagte der Franzose frustriert nach dem vorletzten Rang im Endergebnis.

Imola: Sebastian Vettel dreht Magnussen am Start

Sehr viel mehr Gründe für Frust hatte Teamkollege Magnussen. Der Ärger begann gleich in der ersten Runde. In Tosa drehte Sebastian Vettel den völlig arglosen Haas-Piloten um, Magnussen fiel auf den letzten Rang zurück. „Ich wurde am Start gedreht, was eigentlich schon fast das Ende war. Ich habe so viel Zeit dabei verloren, wieder zurück auf die Strecke zu kommen. Wieder mal frustrierend“, klagte Magnussen. Vettel kam für die Aktion ohne Strafe davon.

Weitaus schlimmer wog jedoch etwas anderes. „Wir hatten ein Getriebeproblem. Das hatten wie bereits gestern auf meiner schnellsten Runde im Qualifying. Im Rennen kam das Problem zurück, gleich von der ersten Runde an“, berichtete Magnussen. „Das Hochschalten ging nur langsam - und nicht nur langsam, es hat jedes Mal auch einen großen Schlag gegeben. Für ein paar Runden ist das okay, aber dann fängt es an, deinen Kopf wie verrückt durchzurütteln.“

Getriebeproblem führt zu Kopfschmerzen

Aus diesem Grund stellte der Däne nach 47 Runden letztlich vorzeitig ab. „Am Ende hatte ich einfach heftige Kopfschmerzen. Ich habe es dem Team gesagt und sie waren der Meinung, dass es sowieso nichts gab, um das man kämpfen konnte, sodass sie mich hereingeholt haben“, sagte der Däne. Zum Zeitpunkt seines Ausscheidens lag Magnussen tatsächlich aussichtlos zurück. Zehn Sekunden fehlten auf den Vorletzten, Lance Stroll, der seinerseits schon einen völlig gebrauchten Tag erwischt hatte.

Anders als Grosjean bewertete Magnussen zumindest die Pace als ordentlich. „Die Pace war eigentlich echt gut, besser als erwartet. Selbst mit diesen Hochschaltvorgängen, die uns rund eine halbe Sekunde pro Runde gekostet haben“, sagte der Däne.

Günther Steiner genervt von dauernden Nackenschlägen

Teamchef Günther Steiner gab sich angesichts des nächsten Misserfolgs einmal mehr dem Fatalismus hin. „Ein frustrierender Sonntagnachmittag, aber gerade scheint einfach nichts in unsere Richtung zu laufen. Und nicht nur gerade - es ist jetzt schon eine Weile so“, haderte der Südtiroler. „Wir haben verschiedene Strategien versucht, wir haben zumindest versucht, mitzuspielen, aber wir konnten es nicht, weil die Dinge zu schnell für uns liefen.“

Jetzt gebe es noch vier Rennen, also vier weitere Chancen, um Punkte zu erzielen. Die wären für Haas auch dringend nötig. Durch ein doppeltes Punktresultat für Alfa Romeo durch Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi in Imola ist Haas der einzige im WM-Stand noch einholbare Konkurrenz um drei weitere Zähler enteilt. Fünf WM-Punkte fehlen Haas (3) auf die Sauber-Truppe aus Hinwil (5). Williams liegt mit weiterhin null Punkten auf dem letzten Platz.