Mit Mick Schumacher, Callum Ilott und Robert Shwartzman hat Ferrari ein Luxusproblem: Gleich drei Junioren aus dem eigenen Nachwuchsprogramm, der Ferrari Driver Academy (FDA), empfehlen sich in diesem Jahr in der Formel 2 für höhere Aufgaben. Schumacher führt die Meisterschaft zwei Runden vor Saisonende an, Ilott lauert auf Platz zwei. Rookie Shwartzman fährt eine starke Debütsaison und liegt auf Rang fünf.

Das Problem: Ferrari gehen die Cockpits in der Formel 1 aus. Am Freitagmorgen bestätige Alfa Romeo die beiden Piloten Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi auch für die Saison 2021. Der Sauber-Rennstall galt als Chance für ein junges Ferrari-Talent. Doch Ferrari gab Giovinazzi, der ebenfalls dem eigenen Fahrerpool angehört, noch eine Chance. Der Italiener fährt nächstes Jahr seine dritte Saison in der Königsklasse. Kimi Räikkönen entschied sich selbst dafür, noch ein weiteres Jahr zu fahren.

Demnach bleiben für die Ferrari-Junioren nur noch zwei Cockpits übrig. Haas kündigte am vergangenen Wochenende beiden Fahrern. Doch eines der beiden Cockpits, das Romain Grosjean und Kevin Magnussen räumen müssen, ist inoffiziell schon vergeben. Der Russe Nikita Mazepin steht mit den Millionen seines Vaters in der Pole Position.

Formel 1: Mick Schumacher zu Haas? Nur noch ein Platz frei! (14:23 Min.)

"Es ist nicht für alle Platz. Letztendlich wird nur einer nächstes Jahr ein Cockpit in der Formel 1 haben", bestätigt Ferrari Teamchef Mattia Binotto. "Die anderen werden andere Möglichkeiten haben, die wir dann organisieren müssen." Das könnte beispielsweise eine Rolle als Ersatzfahrer sein, Shwartzman könnte problemlos noch eine weitere Saison in der Formel 2 fahren.

Robert Shwartzman, Callum Ilott und Mick Schumacher: Nur einer kann 2021 in die Formel 1 aufsteigen, Foto: Ferrari
Robert Shwartzman, Callum Ilott und Mick Schumacher: Nur einer kann 2021 in die Formel 1 aufsteigen, Foto: Ferrari

Die anderen beiden Ferrari-Junioren in der Formel 2 sind keine Option mehr. Marcus Armstrong, der die Saison stark begann und ebenfalls hoch gehandelt wurde, ist inzwischen aus dem Rennen. Der Neuseeländer liegt derzeit nur auf Rang 14 in der Fahrerwertung. Giuliano Alesi, der Sohn von Jean Alesi, war ohnehin nie im Rennen um ein Formel-1-Cockpit.

Mick Schumacher und Callum Ilott sollten eigentlich am Nürburgring das 1. Freie Training für Alfa Romeo, respektive Haas fahren. Weil der Freitag aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht stattfinden konnte, fielen ihre Ausfahrten aus. Robert Shwartzman soll im 1. Freien Training in Abu Dhabi noch eine Gelegenheit erhalten. Anschließend dürfen sich alle drei noch Chancen auf den Young Driver Test nach dem Formel-1-Saisonfinale ausrechnen.

Binotto stellt klar: Entscheidung fällt vor dem Finale

Dann soll aber die Entscheidung bereits gefallen sein. "Wir werden Abu Dhabi und das letzte Rennen in Bahrain nicht abwarten", sagte Binotto zu Motorsport-Magazin.com. "Wir werden wohl die nächsten Wochen eine Entscheidung treffen."

Das sind gute Nachrichten für Mick Schumacher, der bislang den besten Job der Junioren erledigt hat und die Meisterschaft anführt. "Wir entscheiden danach, was sie bisher geleistet haben, wie sie sich entwickelt haben und welches Potential sie haben", so Binotto.

Auch das sind gute Nachrichten für Schumacher: Sein Trend geht ganz klar nach oben. An den letzten vier Rennwochenenden stand der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher insgesamt fünfmal auf dem Podium. Dabei feierte er auch zwei Siege in Hauptrennen, was ihm zuvor noch nie gelungen war. Die Chancen für Mick Schumacher stehen gut, 2021 bei Haas in der Formel 1 zu fahren.

Formel 1: Mick Schumacher zu Haas? Nur noch ein Platz frei! (14:23 Min.)