Die Formel 1 will mit der Saison 2021 unter allen Umständen in die Normalität zurückkehren. Die Coronavirus-Pandemie hat 2020 den Kalender noch über den Haufen geworfen und sämtliche Planungen für die kurz- und mittelfristige Zukunft der Serie auf den Kopf gestellt. Der erste Entwurf für 2021 hat daher Verspätung.

Wie aus davor schon durchgesickerten Plänen hervorgegangen war, wird dieser Kalender aber nicht bloß ein wiederverwerteter 2020-Kalender sein. Tatsächlich planen die kommerziellen Rechteinhaber von Liberty Media mit 23 Rennen und zwei Triple-Headern einen wahren Mammut-Fahrplan.

Formel 1 2021 in Saudi-Arabien: Rennen 23 eingeplant

Der Kalender-Entwurf wurde den Teams im Rahmen des großen Meetings nach dem Portugal-GP am Montag vorgelegt. Im Großen und Ganzen soll er bis auf einige Additionen und Verschiebungen dem 2020er-Kalender entsprechen.

Zwei Triple-Header soll es geben, um die 23 Rennen unterzubringen. Zandvoort soll für das Comeback in den Herbst verschoben werden. Der Grand Prix von Saudi-Arabien soll kommen. Da die dort geplante Strecke noch nicht fertig ist, soll zur Überbrückung auf einem Stadtkurs in Jeddah gefahren werden.

Verglichen mit dem alten 2020-Plan gibt es abgesehen von teils noch unsicheren Terminen nur zwei weitere Änderungen: Zum einen wäre das Brasilien, wo der GP von Interlagos auf eine neue Strecke in Rio de Janeiro verlegt werden soll. Zum anderen sind es die Testfahrten: Die Wintertests sollen von Barcelona nach Bahrain wandern, das ist allerdings noch unsicher. Man ist sich nicht einig, wer die Kosten tragen soll. Sicher scheint nur, dass es drei statt sechs Testtage sein werden.

Auch der Saisonstart in Australien soll gesetzt sein. Das beschwören selbst die Veranstalter in einer eigenen Presseaussendung am Mittwoch zusätzlich. Trotz Krise planen sie fest damit, Fans einzulassen. Wie viele, das bleibt offen. Bei allen Rennen. Wenngleich es für die Strecken schwierig wird, die von der Formel 1 verlangten Gebühren, die 2021 zurückkehren dürften, ohne Zuschauer zu stemmen.

Fragezeichen hinter Brasilien-Gastspiel der Formel 1

Die Lückenfüller der Pandemie-Saison 2020 - Nürburgring, Imola, Mugello, Portimao, Istanbul - werden voraussichtlich nicht zurückkehren. Damit ist 2021 wieder kein Rennen in Deutschland auf dem Programm. Zumindest bei der Annahme, dass die 23 geplanten Rennen auch tatsächlich so ausgetragen werden können.

Formel 1 in Interlagos - angezählt, Foto: Red Bull
Formel 1 in Interlagos - angezählt, Foto: Red Bull

Denn es gibt Zweifel. Unabhängig von der Coronavirus-Lage, die jederzeit Änderungen erzwingen könnte. Das größte Fragezeichen schwebt über Brasilien. Rund zwölf Monate vor dem Rennen existiert die geplante neue Strecke in Rio de Janeiro nicht. Streitereien um örtliche Umwelt-Verträglichkeitsprüfungen bremsen den Bau, so er denn überhaupt stattfinden kann.

Formel 1 scheitert mit Reverse-Grid-Rennen - erneut

Wieder abgewehrt wurde der Plan, 2021 an einigen Rennwochenenden statt eines Qualifyings ein Reverse-Grid-Sprintrennen abzuhalten, anhand dessen die Startaufstellung für den Sonntag definiert werden würde. Schon im Mai war die Formel 1 damit abgeblitzt, damals hatte sich Mercedes lautstark dagegen gewehrt.

Danach wurde im Rahmen des neuen Concorde Agreements das Abstimmungs-Format geändert, und man glaubte fest daran, Reverse Grids diesmal durchzubringen. Nur um dann festzustellen, dass die Opposition in den letzten Monaten zugenommen hatte. Auch McLaren und Renault äußerten sich öffentlich kritisch gegen den Plan. Mit dem erneuten Scheitern dürfte die Idee zumindest für 2021 endgültig erledigt sein.