Sergio Perez hält im Mittelfeld-Fight der Formel 1 für Racing Point die Fahne hoch. Der Mexikaner qualifizierte sich in Portugal auf Startplatz fünf, während Teamkollege Lance Stroll schon im Q2 ausschied. Der Kanadier kämpft damit, an seine Leistungen vom Saisonbeginn anzuknüpfen. Beinahe wäre es für beide Fahrer der Pinken in Portimao schlecht ausgegangen. Perez entging nach einem Zwischenfall mit Pierre Gasly nur knapp einer Strafe.

"Ich denke, wir haben heute das Maximum aus dem Auto geholt", so Perez, der sich im Kampf um den Best of the Rest einzig Ferrari-Pilot Charles Leclerc geschlagen geben musste. Der Mexikaner hielt sich in allen drei Segmenten des Zeittrainings sicher in den Top-5, nachdem die Trainings für ihn und das Team nicht besonders vielversprechend verlaufen waren.

"Wir hatten am Freitag Probleme, das optimale Setup zu finden. Wir haben das Auto am Vormittag komplett auf den Kopf gestellt und das Paket dabei deutlich verbessert", lobt Perez die Arbeit der Ingenieure. Letztendlich fehlten ihm anderthalb Zehntelsekunden auf Leclerc. Nach hinten hatte er zu Alexander Albon zwei Zehntelsekunden Luft.

Rennleitung verwarnt Perez nach Q3

Nach dem Qualifying musste er jedoch kurz um seinen Platz in der dritten Startreihe bangen. Ein Missverständnis mit Pierre Gasly im Q3 landete zur Untersuchung bei der Rennleitung. Obwohl er nicht bummelte, hatte er dem Franzosen im AlphaTauri in Kurve zehn im Weg gestanden, als dieser auf einer fliegenden Runde war. Gasly beschwerte sich im Funk über die Blockade.

Die Stewards entschieden nach Sichtung der Onboardaufnahmen und des Boxenfunks gegen eine Strafe für Perez und sprachen lediglich eine Verwarnung aus. Aufgrund der Topographie des Autódromo Internacional do Algarve an diesem Streckenabschnitt war es dem Angeklagten nicht möglich, den herannahenden Verkehr rechtzeitig zu sehen. Als sein Team ihn über den herannahenden Gasly informierte, fuhr Perez sofort an den linken Streckenrand, konnte den Zeitverlust für den Rivalen aber nicht mehr verhindern.

"Wir starten als Fünfter und das bedeutet, dass wir absolut im Rennen für ein starkes Resultat sind, da wir auch eine starke Rennpace haben", ist Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer angesichts der Ausgangslage von Perez optimistisch. Die andere Seite der Garage hat am Sonntag etwas mehr Arbeit vor der Brust. "Lance war auf Kurs ins Q3, als ihn eine Windböe erwischte und seine schnellste Runde ruinierte", erklärt er das schwache Abschneiden von Stroll.

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Stroll nach Coronavirus-Infektion noch ohne Pace

Der 22-jährige Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll hatte aber nicht nur im entscheidenden Moment kein glückliches Händchen. Schon im Q1 fehlten ihm drei Zehntelsekunden auf Perez, womit er im engen Mittelfeld sieben Positionen hinter dem Stallgefährten lag.

"Ich hatte mit der Balance des Autos meine Probleme und war nicht konstant", so Stroll selbstkritisch. Mit dem Abstand auf Perez im ersten Segment war er in Anbetracht dessen noch zufrieden: "Manchmal sind mir gute Runden gelungen, so wie im Q1. Damit hatte ich eine gute Basis, aber im Q2 war das Auto nervöser und die Balance schwieriger."

Bereits in Sotschi fehlte ihm der Anschluss an Perez. In Portugal soll der Rückstand jedoch andere Gründe haben. "Ich war schon eine Weile nicht mehr im Auto, nachdem ich das letzte Wochenende verpasst habe. Ich muss noch zurück auf Pace kommen", erklärt Stroll.

Er ist zuversichtlich, dass er am Sonntag seinen Beitrag zu Racing Points Kampf um Platz drei in der Weltmeisterschaft leisten kann. "Wenn wir einen guten Start erwischen und eine starke erste Runde haben, können wir um die Punkte kämpfen", ist er sicher.