Mercedes hat am Donnerstag vor dem Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring einen Coronafall gemeldet. Ein Mitarbeiter des Weltmeister-Teams hat sich in der Pause seit dem Grand Prix von Russland mit dem Virus infiziert und muss in Isolation. Der positive Test des Mercedes-Mitarbeiters ist der erste innerhalb eines F1-Rennstalls seit Sergio Perez, der vor dem Großbritannien GP aus dem Verkehr gezogen wurde.

Mick Schumacher vor erstem Formel-1-Training! (09:21 Min.)

"Wir können bestätigen, dass ein Teammitglied positiv getestet wurde. Dies wurde und wird gemäß den FIA-Vorgaben behandelt. Wir arbeiten eng mit der FIA zusammen. Wir bitten um Verständnis, dass wir keine zusätzlichen Details dazu angeben werden", hieß es am Nachmittag in einer Mitteilung von Mercedes.

Der erste positive Corona-Test von Perez kam in Silverstone auch erst am Donnerstag ans Licht, und zwar unmittelbar vor Beginn der Fahrerpressekonferenz. In der Folge wurde dem Mexikaner der Einlass ins Fahrerlager und folglich auch die Teilnahme an der PK verwehrt. Die Befürchtung, dass es sich bei Mercedes ebenfalls um einen der Fahrer handeln könnte, waren diesmal jedoch schnell aus der Welt geschafft.

Lewis Hamilton und Valtteri Bottas waren längst im Paddock des Nürburgrings aufgetaucht und nahmen auch wie geplant an der Pressekonferenz teil. "Es ist natürlich traurig, das zu hören", zeigte sich Hamilton von der Nachricht bedrückt. "Die Jungs geben sich zwischen den Rennen so viel Mühe, auf der sicheren Seite zu bleiben, damit sie am Wochenende hier sein können."

Hamilton sieht Corona-Fall bei Mercedes mit Sorge

Seit dem Saisonauftakt am ersten Juliwochenende auf dem Red Bull Ring, wird das Personal in der Formel 1 alle fünf Tage auf das Coronavirus getestet. Etwa 50.000 Tests wurden bisher durchgeführt, von denen 26 positiv waren. "Es ist auf jeden Fall besorgniserregend und wichtig für jeden auf der Welt, regelmäßig daran erinnert zu werden, dass dieses Ding noch nicht verschwunden ist", so Hamilton.

Bisher blieb die Formel 1 vom Worst-Case-Scenario verschont. Die innerhalb von F1-Teams positiv getesteten Mitarbeiter konnten nach der Quarantäne und einem negativen Test ihre Arbeit wieder aufnehmen. Hamilton mahnt dennoch: "Es ist immer noch hier und wir müssen uns weiter an die Richtlinien halten, Masken tragen, unsere Hände sauber halten und Abstand halten."

Bottas fürchtet Ausfall durch Coronavirus

Neben der Angst vor möglichen Gesundheitsschäden ist unter den Fahrern vor allem die Sorge verbreitet, aufgrund eines positiven Tests nicht antreten zu können. Perez verpasste dadurch die Back-to-Back-Rennen in Silverstone, was ihn in der Weltmeisterschaft deutlich zurückwarf.

"Es dir einzufangen ist als Fahrer das letzte, was du willst. Das würde bedeuteten, dass du mindestens ein Rennen verpasst, oder vielleicht sogar mehr. Ein solches Beispiel hatten wir ja schon", sagt Bottas, der in der Weltmeisterschaft hinter Hamilton an zweiter Stelle liegt. Bei einem Rückstand von 44 Punkten wäre ein Aussitzen für seine WM-Chancen das sichere Aus.

Formel 1 am Nürburgring: Darum ist es kein Deutschland GP! (12:31 Min.)

Bottas vertraut Mercedes im Umgang mit Corona

"Wir versuchen so vorsichtig zu sein, wie wir können. Wir halten uns an die Vorschriften, sind gewissenhaft und bleiben in unserer Blase", erklärt der Finne. Doch in den bisher aufgetretenen Fällen reichte auch das offenbar nicht aus: "Manchmal ist es eine Frage des Glücks, denn offenbar ist es sehr ansteckend."

Nachdem die Formel 1 zuletzt fast drei Monate ohne positiven Test innerhalb des Paddocks durch Europa reiste, sieht Bottas keinen Grund zur Panik: "Es ist unglücklich, dass ein Teammitglied es hat, aber wir vertrauen dem Team darin, wie es damit umgeht. Wir halten uns an alle Protokolle und tun alles, um dafür zu sorgen, dass dieser eine Fall der einzige bleibt."