Sergio Perez kommt mit Rückenwind zum Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring. Der Mexikaner ist nach vielen Rückschlägen wieder in Topform und strotz in der zweiten Saisonhälfte nur so vor Motivation. In der Eifel darf er nach zwei Wochenenden Wartezeit erstmals die neuen Updates am RP20 einsetzen. Mit den Weiterentwicklungen nimmt er Platz drei in der Weltmeisterschaft ins Visier. Die Cockpitsuche für 2021 hält derweil weiter an.

"Ich freue mich darauf, das neue Paket zu fahren", so Perez, der in Mugello und Sotschi Teamkollege Lance Stroll den Vortritt lassen musste. Dennoch war er an beiden Wochenenden konkurrenzfähig, hatte den Kanadier in Russland sogar trotz älterem Material sicher im Griff. In der Gesamtwertung liegt er trotz Ausfalls aufgrund einer Coronavirus-Infektion nur einen Punkt hinter Stroll.

"Wir waren in den Wochen davor nicht sonderlich glücklich, so wie es gelaufen ist", so Perez über seinen schwierigen Saisonstart. "Ich habe zwei Rennen verpasst und jetzt nimmt meine Saison endlich Fahrt auf. Wir sind jetzt fast dort, wo wir hingehören", freut er sich über Platz neun in der Weltmeisterschaft, nur neun Zähler hinter dem Drittplatzierten Lando Norris.

Perez kämpft trotz Entlassung für den Erfolg von Racing Point

Spätestens in Russland zeigte Perez, dass er im Mittelfeld der Formel 1 immer noch eine Macht ist, die man auf der Rechnung haben muss. Auf dem Weg zu Platz vier dominierte er das Verfolgerfeld hinter den Mercedes-Teamkollegen und Max Verstappen mit starker Pace und einem intelligent eingeteilten Rennen.

"Es war insgesamt ein gutes Wochenende, bis auf den schlechten Rennstart. Der erste Stint war wirklich gut und hat das Rennen für mich bestimmt. Wir haben es sehr gut ausgeführt, auch was die Strategie des Teams anging", so der 30-Jährige, der vor Mugello von seinem Aus bei Racing Point für die Saison 2021 erfuhr und trotz dieses Rückschlags weiter alles für den Erfolg seines langjährigen Arbeitgebers gibt.

"Ich will einfach nur Wochenende für Wochenende abliefern, denn wir sind in der Konstrukteursweltmeisterschaft nah am dritten Platz dran. Darauf liegt im Moment der Fokus", so Perez. Lediglich zwei Punkte trennen Racing Point von McLaren, die im vergangenen Jahr Best of the Rest wurden und sich seit Saisonbeginn hinter Mercedes und Red Bull festgesetzt haben.

Noch keine Vertragsunterzeichnung in Sicht

Neben dem sportlichen Geschehen ist Perez in diesen Wochen schwer damit beschäftigt, seine Zukunft in der F1 zu sichern. In Russland lautete der Plan, die möglichen Optionen in den darauffolgenden Tagen einzugrenzen. Große Fortschritte kann Perez vor dem Eifel GP trotzdem nicht vermelden.

"Im Moment gibt es keine Neuigkeiten. Es wurde noch nichts unterschrieben. Wir haben ein paar Fortschritte gemacht, aber es wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. In der Formel 1 hast du sowieso nichts in der Hand, bis du etwas unterschrieben hast. Bis dahin hängst du in der Luft", erklärt er.

Formel 1 am Nürburgring: Darum ist es kein Deutschland GP!: (12:31 Min.)

Perez schließt Red Bull nicht kategorisch aus

Neben einem Wechsel zu Alfa Romeo oder Haas wird in den Medien auch die Option Red Bull immer wieder ins Spiel gebracht. Alexander Albon tut sich in seiner zweiten Saison an der Seite von Max Verstappen schwer und dass Perez auf Cockpitsuche ist, dürfte den Österreichern kaum entgangen sein. "Ich bin mir sicher, dass sie das wissen", schmunzelt Perez.

Er machte zuletzt kein Geheimnis daraus, dass er dem österreichischen Top-Team gegenüber nicht abgeneigt ist: "Ich lasse im Moment alle Türen offen und übe mich in Geduld. Ich habe keine Eile und wir schauen, was in den kommenden Wochen herauskommt. Bis dahin bin ich voll auf die Saison mit meinem Team konzentriert."