Mit den Plätzen fünf und sieben für Daniel Ricciardo und Esteban Ocon hat Renault beim Russland GP 2020 das beste Qualifying-Ergebnis in Sotschi erreicht. Für Ricciardo wäre sogar noch mehr möglich gewesen: Im zweiten Qualifying-Abschnitt fuhr er eine Zeit, die mehr als eine Zehntelsekunde schneller war. Wäre ihm dies auch in Q3 gelungen, hätte dies für Position drei hinter Lewis Hamilton, Max Verstappen und Valtteri Bottas gelangt.

"Zu Beginn des Wochenendes war ich ziemlich zurückhaltend dazu, wie gut wir hier sein würden§, sagte Ricciardo. "Es war im vergangenen Jahr mein persönlich schlechtestes Rennen. Gestern lief es ermutigend und heute auch. In Q2 hatte ich so eine Runde, bei der du gleich merkst, dass sie gut wird. Die Reifen sind so sensibel, aber der Grip war von Beginn an da. Wenn es dann läuft, läuft es einfach. In Q3 ist mir das nicht gelungen, aber ich kann mich nicht beklagen." Seine Q2-Runde reichte sogar zur Bestzeit in jenem Qualifying-Segment.

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Einer verpassten Chance auf ein besseres Ergebnis trauert der nächstjährige McLaren-Fahrer nicht nach: "In Q3 hätte ich mich vielleicht um eine Zehntelsekunde steigern können. Aber eine 1:31 wäre nicht drin gewesen." Damit hätte er immerhin noch Sergio Perez hinter sich gelassen, der am Sonntag als Vierter in den Großen Preis von Russland startet.

Nach dem Zeittraining scherzte er: "Ich habe mich absichtlich für die Außenseite qualifiziert. Im Formel-2-Rennen heute Morgen sah die Außenbahn wie die bessere Linie aus." Weniger die Außenseite als viel mehr die lange Gerade bis zum ersten Bremspunkt könnte für den 31-Jährigen ein wichtiger Erfolgsfaktor werden. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass dort Windschattenduelle nach dem Start möglich sind.

Der 180-fache Grand-Prix-Teilnehmer hat sich nach den Vorjahresrennen, bei dem er vorzeitig ausschied, intensiv auf den Russland GP 2020 vorbereitet. "Wenn du nicht stark auf einer Strecke bist, hat das einen Grund. Vielleicht funktioniert das Setup nicht, das du magst. Du musst etwas ausprobieren und riskieren. In der Situation, in der du dich unwohl fühlst, musst du dann Vertrauen aufbauen. Ich habe viele Daten und Onboards studiert", so Ricciardo.

Zuletzt kam der Australier immer besser in Fahrt. Er überzeugte mit starken Rennen, die ihm gute Ergebnisse einbrachten. Beim Toskana GP scheiterte er als Vierter nur knapp an seinem ersten Podiumserfolg für Renault.

Ocon trotz Rückstand zufrieden

Esteban Ocon fehlten am Samstag rund eineinhalb Zehntel auf seinen Teamkollegen. Das ist zwar mehr als im Jahresdurchschnitt, doch mit Platz sieben kann er sich anfreunden. "Es ist zufriedenstellend für uns gelaufen. Letztendlich ist es für uns normalerweise nicht die stärkste Strecke." Ricciardo hat Ocon damit im zehnten Qualifying des Jahres zum neunten Mal geschlagen.

Über den Vergleich zu Ricciardo sagte der Franzose: "Ich bin seit ein paar Rennen näher. Mit dieser Situation bin ich glücklicher. In dieser Session war ich nah dran. In Q2 wurde ich ein bisschen beeinträchtigt. Ich hatte Verkehr in der ersten Runde und dann gab es in der zweiten Runde eine rote Flagge. Deswegen hatte ich in Q3 nur einen Satz neue Reifen."