Für Sebastian Vettel endete das Qualifying zum Russland GP 2020 in Sotschi in der TecPro-Barriere. Der Ferrari-Pilot verlor im zweiten Qualifikationsabschnitt die Kontrolle über seinen Ferrari und flog ab.

Vettel nahm den inneren Kerb in Kurve vier zu hart mit und wurde davon ausgehebelt. Der 33-Jährige konnte den anschließenden Dreher nicht mehr abfangen und schlug anschließend außen in die Streckenbegrenzung ein.

Auch wenn der Einschlag nicht besonders hart erfolgte, so reichte er dennoch aus, um den SF1000 in seine Einzelteile zu zerlegen: Frontflügel, rechte Vorderradaufhängung und rechte Hinterradaufhängung hatten nur noch Schrottwert.

Vettel selbst blieb unversehrt. Allerdings hatte der Heppenheimer noch Glück im Unglück: Teamkollege Charles Leclerc fuhr direkt dahinter und konnte dem mitten auf der Strecke stehenden Ferrari nur noch in letzter Sekunde ausweichen. "Uff, das war knapp", funkte Leclerc.

Nach Vettels Unfall musste das Qualifying für die Bergung des havarierten Boliden unterbrochen werden. Vettel selbst half dabei, die Trümmer einzusammeln. Den abgefallenen Frontflügel verstaute er direkt im Cockpit.

Formel 1, Russland GP: Wie entging Hamilton einer Strafe? (10:34 Min.)

Startplatz 15 oder Boxengasse für Vettel

Die Zeit, die Vettel vor seinem Abflug gefahren hatte, reichte nur für Rang 15. Schon im Q1 zitterte sich der vierfache Formel-1-Weltmeister auf Position 15 in die nächste Session. "Ich wusste, dass ich viel Zeit holen musste", erklärte Vettel seinen Fehler. "Ich hatte in der Runde zuvor im ersten Sektor kein gutes Gefühl und habe dann probiert, ein bisschen mehr Risiko zu gehen. Dabei habe ich mich ein bisschen vertan und das Auto verloren."

"Ich habe das Auto schon in Kurve zwei verloren, in Kurve vier konnte ich es dann nicht mehr einfangen", so Vettel weiter. Besonders bitter für Vettel: Das Wochenende verlief für ihn bis zum Qualifying besser als noch zuletzt. Im 3. Freien Training landete er sogar auf Rang sieben. "Im Vergleich zur Vormittagssession hatte ich am Nachmittag aber ziemliche Probleme", ärgerte sich Vettel.

Möglicherweise muss er den Russland GP aber aus der Boxengasse aufnehmen: Ferrari brachte an diesem Wochenende neue Teile am Front- und Heckflügel - die offensichtlich beschädigt wurden. Muss Ferrari bei den Ersatzteilen auf eine andere Spezifikation zurückgreifen, wäre das ein Bruch der Parc-ferme-Regeln. Das würde einen Start aus der Boxengasse erfordern.