Lewis Hamilton gewinnt die Qualifying-Generalprobe zum Russland GP 2020 in Sotschi. Der sechsfache Formel-1-Weltmeister holte im 3. Freien Training die dritte Mercedes-Bestzeit an diesem Wochenende. Sebastian Vettel konnte den leichten Aufwärtstrend vom Freitag fortsetzen. Schwierige Streckenbedingungen sorgten für reichlich Action im Abschlusstraining.

Das Ergebnis: Mit 1:33,279 Minuten fuhr Hamilton knapp drei Zehntel als die Freitagsbestzeit. Erstmals an diesem Wochenende konnte der Brite Teamkollege Valtteri Bottas hinter sich lassen. Der Finne hatte auf Rang zwei bereits fast 0,8 Sekunden Rückstand.

Den Titel Best of the Rest sicherte sich Carlos Sainz auf Rang drei. Der McLaren-Pilot fuhr nur eine halbe Zehntelsekunde langsamer als Bottas. Renault-Pilot Esteban Ocon beendete das 3. Training auf Rang vier vor Sergio Perez im Racing Point, der nach wie vor auf das große Update warten muss, das Teamkollege Lance Stroll bereits seit zwei Wochen im Einsatz hat.

Max Verstappen kam auch in der Qualifying-Generalprobe nicht über Rang sechs hinaus. Der Red-Bull-Pilot fuhr rund drei Zehntel schneller als Sebastian Vettel, der die Session auf Rang sieben beendete. Lance Stroll, Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo komplettierten die Top-10. Vettels Teamkollege Charles Leclerc wurde Zwölfter.

Die Zwischenfälle: Das Sochi Autodrom bereitete den Piloten auch im 3. Freien Training Probleme. Vor allem zu Beginn der Session kämpften sogar die Mercedes-Fahrer mit der Strecke. Zuerst verpasste Valtteri Bottas den Scheitelpunkt von Kurve sieben um Welten, anschließend kam Lewis Hamilton am Kurvenausgang zu weit raus und setzte auf dem Wurstkerb auf. Der Silberpfeil schlitterte den gesamten Kerb entlang, bis Hamilton wieder die Kontrolle hatte.

Pierre Gasly drehte sich in Kurve 15 und schlug fast rückwärts in die Streckenbegrenzung ein. Sein AlphaTauri blieb nur wenige Zentimeter vor der Tecpro-Barriere stehen. Die höheren Streckentemperaturen schienen vor allem Romain Grosjean größere Probleme bereitet zu haben. "Ich kann mit diesem Auto nichts machen, ich crashe wegen der Balance fast in jeder Kurve", schimpfte er am Funk. Wenige Sekunden vor Ende der Session ließ er den Worten auch Taten folgen und kopierte den Dreher von Gasly in T15.

Zu einem gefährlichen Zwischenfall kam es in der Boxengasse, in der an diesem Wochenende Tempolimit 60 gilt. Als die Ampel auf der Stopp-Position vor der Racing-Point-Garage für Lance Stroll auf Grün sprang, lief plötzlich ein Mechaniker vor das Auto. Stroll erkannte die Gefahr rechtzeitig und verzögerte das Losfahren.

Die Technik: McLaren testete am Freitag eine neue Nase, die an das Mercedes-Design angelehnt ist. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bereits in Mugello getesteten Spezifikation. Weil die Daten vielversprechend waren, entschieden sich die Ingenieure dazu, das neue Teil auch weiterhin einzusetzen. Lando Norris fährt die neue Spezifikation, Carlos Sainz die alte.