Zwei Ferrari in den Top-10: In der Formel-1-Saison 2020 ist das schon ein kleiner Aufwärtstrend. Sebastian Vettel schaffte es in den Freitagstrainings zum Russland GP in Sotschi sogar in beiden Sessions unter die ersten zehn.

Forrmel 1, Russland GP: Was bringt das neue Ferrari-Update?: (09:39 Min.)

"Im Vergleich zu den letzten paar Wochenenden hat es sich ein bisschen besser angefühlt", sagte Vettel folgerichtig. Der Heppenheimer beendete den Trainingstag auf Rang zehn, Teamkollege Charles Leclerc zwei Plätze vor ihm.

Nachdem Vettel zuletzt herbe teaminterne Niederlagen einstecken musste, enteilte ihm der Monegasse diesmal nur um eine Zehntelsekunde. Der Rückstand von gut anderthalb Sekunden auf die Spitze ist Vettel da egal: "Mercedes sehen wir uns nicht mehr an, die sind zu weit weg."

Die alte Frontflügelendplatte im Vergleich, Foto: LAT Images
Die alte Frontflügelendplatte im Vergleich, Foto: LAT Images

Der Rest des Feldes lag aber durchaus in Reichweite: Auf Rang drei, den Daniel Ricciardo belegte, fehlte immerhin 'nur' eine halbe Sekunde. "Hier ist es nicht so einfach, alles in eine Runde zu bekommen, deshalb hatten einige einen harten Nachmittag. Es wird sehr eng morgen, es wird wichtig, eine gute Runde ohne Probleme und Fehler hinzubekommen", so Vettel.

Zum Teil ist die Besserung auf die neuen Teile zurückzuführen. Ferrari hat in Sotschi erstmals seit langer Zeit wieder Upgrades im Gepäck. Die Endplatten an Front- und Heckflügel wurden überarbeitet.

Auch die Heckflügelendplatte wurde verbessert, Foto: LAT Images
Auch die Heckflügelendplatte wurde verbessert, Foto: LAT Images

"Wir wussten, dass es kein großer Schritt ist. Aber soweit wir sehen und fühlen können, tut es das, was wir erwartet hatten", so Vettel. "Es ist aber kein großer Schritt, was die Performance angeht."

Die alte Endplatte im Vergleich - hier beim Toskana GP, Foto: LAT Images
Die alte Endplatte im Vergleich - hier beim Toskana GP, Foto: LAT Images

"Es ist der erste von vielen kleinen Schritten auf unserem Weg zurück", meint Sportdirektor Laurent Mekies. "Die nächsten Wochen kommen noch mehr davon. Aber wir dürfen uns keine Illusionen machen: Es ist sehr eng im Mittelfeld und zuletzt waren wir dort noch ganz hinten."

Teamkollege Charles Leclerc war weniger zufrieden als Vettel. "Wir hatten heute einige Probleme, aber unsere Rundenzeiten waren besser als erwartet", gab der Monegasse zu Protokoll. "Wir müssen uns hauptsächlich auf die Balance konzentrieren, da können wir Performance und Fahrbarkeit noch verbessern."

Allerdings klagten die meisten Piloten im Feld über diese Probleme. Obwohl Pirelli 2020 bei den Reifenmischungen eine Stufe weicher ging, sind die Rundenzeiten langsamer. Auch in der Formel 2 klagten die Piloten unisono, dass die Strecke weniger Grip als in der Vergangenheit bot.