Nach der Formel-1-Saison 2020 steht Sebastian Vettel vor einer großen Veränderung. Der vierfache Weltmeister verlässt bekanntlich Ferrari und heuert bei Racing Point an. Der britische Rennstall, der in der kommenden Saison unter der Nennung Aston Martin an den Start geht, ist aktuell keines der großen drei Teams. Für Vettel wird es damit eine ungewohnte Erfahrung sein, mit einer kleineren Truppe zu arbeiten. Sportlich, so scheint es zumindest momentan, ist es kein Abstieg.

Das sieht auch Daniel Ricciardo, der 2014 Vettels Teamkollege bei Red Bull war. Er wurde am Donnerstag vor dem Russland GP in Sotschi gefragt, welchen Tipp er dem Vierfachchampion mit auf den Weg gehe. Schließlich sei sein Wechsel vom Top-Team Red Bull zu Renault ein ähnlicher Schritt gewesen. "Ich bin mir nicht sicher, ob sie momentan wirklich ein Mittelfeld-Team ist", sagte der Australier über Racing Point. "Denn im Moment sind sie stark unterwegs."

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Ricciardo ist überzeugt, dass Vettel wichtig für das Team ist, damit es sich weiter verbessert. "Seb ist sehr interessiert an dem Team selbst und an der Technik", unterstrich er die grundsätzliche Einstellung, mit der der Heppenheimer im Motorsport tätig ist. "Wir gehen abends ins Bett und denken an etwas anderes. Seb denkt aber auch dann meistens weiter an Racing."

Ricciardo glaubt an positive Leistungsentwicklung bei Aston Martin

Bei der Vertragsunterzeichnung, die am Donnerstag vor dem Toskana GP vor zwei Wochenr bekanntgegeben wurde, sagte Vettel: "Ich bin von den Ergebnissen beeindruckt, die das Team bislang in diesem Jahr erzielt hat, und ich bin überzeugt, dass die Zukunft noch besser wird." Daran glaubt auch Ricciardo: "Das Team sieht aus, als wäre es an der richtigen Stelle. Es wird sicherlich eine erfolgreiche Zeit für ihn."

Lance Stroll hat in Monza das erste Podiumsergebnis für das Team eingefahren, seitdem es im Sommer 2018 aus Force India hervorgegangen ist. Sein Vater Lawrence Stroll rettete es gemeinsam mit Mitstreitern, die ein Konsortium gegründet haben. Durch die neuen Eigentümer erhielt der zuvor finanzschwache Rennstall ein größeres Budget und war seine vorherigen Geldsorgen los. Wenn die britische Traditionsmarke Aston Martin im kommenden Jahr als Namenssponsor einsteigt, soll das Team nahe der Budgetobergrenze operieren können, die ab 2021 greift. Sie wird in der kommenden Saison bei 145 Millionen Dollar liegen und in den darauffolgenden beiden Jahren um jeweils fünf Millionen Dollar reduziert.