Formel 1 2021: Kann Vettel mit Aston Martin gewinnen? (10:34 Min.)

Sebastian Vettel schlägt in der Formel-1-Saison 2021 im Alter von 33 Jahren noch einmal ein neues Kapitel in seiner dann mehr als 250 Rennen langen Karriere in der Königsklasse auf. Mit Aston Martin, heute noch Racing Point, wird der vierfache F1-Weltmeister nach BMW-Sauber, Toro Rosso, Red Bull und Ferrari für sein bereits fünftes Team in der Formel 1 starten.

Die Zusammenarbeit bietet Vorteile für beide Seiten. Nach der Zurückweisung durch Ferrari für die Zukunft erhält Vettel kurzfristig sogar ein stärkeres Paket als bei der Scuderia, das Team darf sich zur Rückkehr des klangvollen Namens Aston Martin in die Formel 1 zusätzlich des Prädikats eines vierfachen Weltmeisters rühmen.

Racing-Point-Teamchef: So wird Vettel Aston Martin helfen

Das bringt jedoch nicht nur Image, wie Kritiker unterstellen mögen, sondern auch sportlichen Mehrwert, wie nun Teamchef Otmar Szafnauer in einem Q&A des Teams erklärt. „Er wird das Team auf einen anderen Level bringen und ich bin sicher, dass es 1000 kleine Dinge sein werden, bei denen er uns helfen kann, uns zu verbessern, was uns dann auf diesen neuen Level bringen kann“, sagt Vettels neuer Vorgesetzter. „Ich weiß, dass er eine gewaltige Menge einbringen kann. Es sind all die Erfahrungen aus vier gewonnen WM-Titeln und 53 Rennen - davon wollen wir lernen.“

Gleichzeitig, so betont Szafnauer nicht zum ersten Mal, sei die Entscheidung dennoch keine leichte gewesen. Immerhin lautete die Konsequenz, dass Racing Point einen gültigen Vertrag mit Sergio Perez vorzeitig auflösen musste. Jenem Mann, der dem Rennstall seit Jahren die Treue hält, sportlich stetes ablieferte und nicht zuletzt 2019 eine entscheidende Rolle dabei spielte, den Fortbestand des Teams zu sichern.

Vierfacher Formel-1-Weltmeister kommt nicht alle Tage

„Es war kein leichter Call, denn Checo hat uns gut gedient. Er ist ein großartiger Rennfahrer, ein schneller Fahrer und besitzt ein Paar Hände, auf die du dich sonntags verlassen kannst. Samstags ist er mit seiner Pace auf eine Runde auch schneller geworden. Und er war immer zuverlässig“, lobt Szafnauer. „Wir hoffen, dass er uns auf einem Hoch verlassen kann und wir in Zukunft gegen ihn fahren.“

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Die Gelegenheit, Sebastian Vettel zu verpflichten, sei allerdings schlicht zu verlockend gewesen. Szafnauer: „Wenn ein vierfacher Weltmeister wie Sebastian verfügbar wird, dann passiert das nicht jeden Tag oder jedes Jahr.“ Abwägen müssen habe man dennoch. Letztlich habe man sich für Vettel entschieden, weil man in dem vierfachen Champion das vielleicht letzte noch fehlende Puzzlestück auf dem Weg an die Spitze der Formel 1 sehe.

Szafnauer: Langes Abwägen Kompliment für Perez

„Wir streben danach, das Team nach vorne zu bringen und arbeiten daheim in Silverstone hart, um in alle Bereiche des Teams zu investieren, um die Infrastruktur und die Ressourcen dahin zu bekommen, wo sie sein müssen“, erklärt Szafnauer. „Er wird die Arbeitswese eines Weltmeisters mitbringen und davon wollen wir alle lernen. Alle werden sich steigern müssen und er wird auch für Lance ein toller Mentor sein Er ist noch immer recht jung und sehr schnell, es ist klasse für Lance, von einem vierfachen Weltmeister zu lernen.“

Dass die Entscheidung dennoch derart schwergefallen sei, könne für Perez nur ein Lob darstellen. „Es ist nur ein Kompliment für Checo, dass wir so lang überlegen mussten, ob wir einen vierfachen Weltmeister mit all der Erfahrung, die Seb mitbringt, nehmen, oder bei Checo bleiben“, meint der RP-Teamchef. „Letztlich war es mit Aston Martins Rückkehr in den Sport aber die richtige Entscheidung, die Erfahrung, die Seb mit sich bringt, zu bekommen - die Erfahrung, für ein Top-Team zu fahren und zu arbeiten. Denn das will Aston Martin werden.“

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