McLaren hinterließ beim Formel-1-GP von Italien in Monza viel Eindruck. Natürlich war Glück im Spiel, als Carlos Sainz am Ende des Rennens noch um den Sieg kämpfen konnte und nur vier Zehntel dahinter auf Platz zwei abgewunken wurde. Aber ohne dem Chaos in der Rennmitte waren Sainz und Teamkollege Lando Norris auf Kurs, sich tatsächlich nach Pace ohnehin die Plätze zwei und drei zu sichern.

Beide hatten nämlich am Start den Mercedes von Valtteri Bottas kassiert. Sainz fuhr sich hinter dem anfangs noch führenden Lewis Hamilton sogar eine Lücke zum Rest des Mittelfeldes auf. Norris fehlte im Rennen zwar die ultimative Pace des Spaniers, doch er konnte zuerst Sergio Perez, und später dann sogar Bottas über die Distanz am Überholen hindern.

Seidl feiert seine McLaren-Helden nach Monza

Eine Performance, die ihren McLaren-Teamchef Andreas Seidl schwer begeistert: "Wir haben hier ganz eindeutig gesehen, dass wir zwei Helden des Sportes in unserem Auto haben. Zwei sensationelle Fahrer, die am Start alles richtig gemacht haben, bei den Restarts, die eine sensationelle Performance abgeliefert haben."

Sainz und Norris waren anfangs auf Kurs zu den Plätzen zwei und drei, Foto: LAT Images
Sainz und Norris waren anfangs auf Kurs zu den Plätzen zwei und drei, Foto: LAT Images

"Wenn Valtteri kein Problem nicht gehabt hätte, keine Ahnung was das war, dann waren wir auf jeden Fall in der Position, die Plätze drei und vier zu holen", ist sich Seidl sicher. "Und nach Valtteris Problem hätten wir auf zwei und drei landen können. Das stimmt natürlich sehr zuversichtlich für die zweite Hälfte der Saison."

Seidl: McLaren war in Monza zweite Kraft

Für den Rest von McLaren hat Seidl genauso viel Lob übrig. Das Team ließ sich in Monza diesmal nichts zuschulden kommen. Auch die in den letzten eineinhalb Jahren oft gescholtene Boxenstopp-Truppe lieferte diesmal eine perfekte Leistung: Sie führten unter dem Safety Car einen Doppel-Stopp durch, und fertigten sowohl Sainz als auch Norris in 2,68 Sekunden ab. Das waren die zweit- und drittschnellsten Stopps des Rennens.

"Hinter Mercedes waren wir heute denke ich die zweite Kraft", ist sich Seidl sicher. "Das war großartig zu sehen. Und eine tolle Bestätigung des Schrittes über den Winter. Dann die Exekution des Rennens durch das Strategie-Team - es ist klar zu sehen, dass wir auch auf der Team-Seite große Schritte gemacht haben."

Seidl: Als Team kann McLaren 2020 Racing Point schlagen

Sainz' zweiter und Norris' dritter Platz sichern McLarens dritten Rang in der Konstrukteurs-WM somit wieder ab. 98 Punkte haben sie gemeinsam gesammelt. Racing Point folgt mit 82, Renault mit 71 Punkten dahinter.

"Was das absolute Fahrzeug-Potential angeht, ist Racing Point glaube ich noch immer vorne", meint Seidl. "Besonders jetzt, wo wir zurück zu einem normaleren Auto kehren. Aber ich glaube auf jeden Fall, dass wir als Team, zusammen mit den beiden Fahrern und unseren Entwicklungen mit dem diesjährigen Auto, damit können wir auf jeden Fall mit ihnen kämpfen. Das werden wir versuchen, hoffentlich bis zum letzten Rennen."

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"Es wird wohl eng", so Seidl. "Es wird am Ende darauf hinauslaufen, Rennwochenenden zu maximieren, die Runden im Qualifying hinzubekommen, die Rennergebnisse zu maximieren mit Strategie, Boxenstopps." Hier hatte Racing Point 2020 des Öfteren Probleme, auch in Monza rutschte mit Sergio Perez einer ihrer Fahrer nach einem schlechten Boxenstopp fast aus den Punkten.

"Und viel wird von den Fahrern der Teams abhängen", ergänzt Seidl. "Hier wissen wir ganz sicher, dass wir ein starkes Lineup haben, das ist ein Vorteil für uns."