Nach vergleichsweise schwachen Ergebnissen in den Freien Trainings in Monza hat Sergio Perez in der Qualifikation zum Italien GP 2020 am Samstag das Potenzial des Fahrzeugs entfaltet und die viertbeste Zeit gefahren. Der Mexikaner war in seinem Racing-Point-Boliden 0,025 Sekunden langsamer als Carlos Sainz, der Dritter wurde. Auf die Spitze fehlten ihm knapp neun Zehntelsekunden. Gegen seinen Teamkollegen Lance Stroll setzte sich Perez allerdings deutlich durch. Der Kanadier beendete das Qualifying auf dem achten Platz.

"Ich bin sehr zufrieden. Wir haben diese Leistung in der Qualifikation nicht erwartet", sagte Perez bei Sky UK. "Wir haben uns auf das Rennen fokussiert, weil unsere Pace nicht so gut aussah. Für morgen sind wir also in einer guten Position sein."

Nach dem ersten Run in Q3 lag Perez auf der dritten Position. In seinem zweiten Versuch verbesserte er sich nicht. Das war bei McLaren-Fahrer Sainz anders: Er nutzte die besseren Streckenbedingungen und fuhr mehr als zwei Zehntel schneller als zuvor.

Perez machte fehlenden Windschatten dafür verantwortlich, dass er hinter Sainz zurückfiel. "Ich war ein bisschen zu weit weg, um den Zug zu spüren", sagte der Mexikaner. "Das hat die Geschwindigkeit ruiniert. Der Windschatten macht einen großen Unterschied von einer halben Sekunde oder so. Hier ist es schwierig, das Qualifying auf den Punkt zu bringen."

Auch sein Teamkollege haderte mit den Umständen, die er in der Qualifikation erlebte. "Wir haben uns verbessert und waren konkurrenzfähiger, als ich erwartet hatte. Deswegen denke ich, dass wir besser als Position acht hätten sein können. Es war nicht die sauberste Qualifikation für mich", sagte Stroll.

Wie das Mercedes-Werksteam scheint auch der Kundenrennstall durch das Verbot des Party-Modes kaum geschwächt worden zu sein. Dennoch sagte Perez: "Es hat uns getroffen, die zusätzliche Leistung nicht zu haben. Sie hätte heute den Unterschied machen können, um weiter vorne zu stehen."

Perez glaubt an Monza-Podium

In der Vorwoche waren Perez und Stroll mit den Plätzen neun und zehn hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps schnitten die Racing-Point-Fahrer in den Vorjahren gut ab. Nach dem Rückschlag ist Perez umso entschlossener, mit guten Leistungen in Italien zu glänzen. "Wenn alles richtig läuft, sollten wir das Podium erreichen", gab er sich optimistisch.

Sollte der 30-Jährige den über 53 Runden führenden Grand Prix unter den ersten drei beenden, wäre es nicht Perez' erstes Formel-1-Podium in Monza. 2012 beendete er das Rennen im Sauber auf Position zwei. Es ist eines von zwei Top-3-Ergebnissen, das er in 181 Grands Prix einfuhr.