Monza ist nicht unbedingt Red-Bull-Land. Seit der Einführung der Turbo-Hybridmotoren im Jahr 2014 standen die Bullen in Italien noch nicht einmal auf dem Podium. Trotzdem lief es in den vergangenen Jahren meist besser, als das Streckenlayout zunächst vermuten lassen würde. Entsprechend ging Red Bull vorsichtig optimistisch ins Wochenende.

Nach gut 30 Minuten Training dann der erste Rückschlag: Max Verstappen versenkte seinen RB16 in der Tecpro-Barriere am Ausgang der Ascari-Schikane. Glück im Unglück: Der Niederländer schlug nur mit der Front ein. "Das Team hat das Auto im 1. Training schnell repariert und es hat das zweite Training nicht beeinflusst", so Verstappen.

Verstappen konnte seinen Boliden aus eigener Kraft zurück an die Box schleppen. Ein Wechsel der Nase reichte als schnelle Reparatur. Der Unterboden wurde beim Überspringen der Kerbs ebenfalls beschädigt, er wurde zwischen den Trainings gegen ein Exemplar derselben Spezifikation gewechselt.

Der Nachmittag verlief ruhiger, aber trotzdem alles andere als sorgenfrei. Mehr als eine Sekunde fehlte Verstappen auf die Bestzeit von Lewis Hamilton. "Wir haben Probleme mit der Balance und mit dem Grip, da haben wir noch viel Arbeit vor uns. Es war nicht der beste Start ins Wochenende", so der 22-Jährige, der den Tag auf Rang fünf beendete.

"Der Soft-Reifen ist eine Katastrophe an unserem Auto", analysiert Dr. Helmut Marko schonungslos. "Es ist ein Rätsel. Wir müssen am Setup arbeiten, damit wir alles aus den weichen Reifen herausholen. Wir werden jetzt im Simulator richtig Gas geben", kündigt Red Bulls Motorsportberater an.

Renault Gefahr für Red Bull

"Im Longrun sind wir aber immerhin dritte Kraft", fügt Marko an. Mit 'wir' meint der Grazer Verstappen, mit 'dritte Kraft' meint er hinter Hamilton und Bottas. Daniel Ricciardo, der auf eine Runde erster Mercedes-Jäger war, musste im Longrun federn lassen.

Trotzdem fürchtet Red Bull in Monza Renault. "Wenn wir uns zu weit hinten qualifizieren, wird es gefährlich", so Marko. Etwa drei Zehntel fehlten Ricciardo im Dauerlauf auf Red Bull. Weil der Renault erneut zu den schnellsten Autos auf den Geraden zählt, könnte Überholen sogar für Verstappen schwierig werden.

Teamkollege Alexander Albon landete offiziell auf Rang 14. Allerdings wurde die schnellste Rundenzeit des Thailänders gestrichen, weil er in Parabolica die Strecke verließ. Sonst wäre es immerhin Rang zehn für Albon gewesen.