Für Ferrari ist die Formel-1-Saison 2020 ein wahres Seuchen-Jahr: Nachdem die Scuderia in der Vorsaison noch um Siege und mit gutem Willen phasenweise um den Titel gekämpft hat, muss Ferrari in diesem Jahr Angst haben, in der Konstrukteurswertung auf Rang sechs abzurutschen.

Während Charles Leclerc immerhin zwei glückliche Podien einfahren konnte und mit 45 Punkten Rang fünf in der Weltmeisterschaft belegt, läuft es für Sebastian Vettel erheblich schlechter. Der Heppenheimer hat nach sieben Grands Prix nur 16 Zähler auf seinem Konto, die ihn auf Rang 13 bringen.

Spätestens seit Silverstone ist bei Vettel endgültig der Wurm drinnen. Auch ein Chassiswechsel brachte nicht wirklich Licht ins Dunkle. Doch wo liegt der Hund begraben? Warum ist Vettel inzwischen regelmäßig noch langsamer als Teamkollege Charles Leclerc?

Formel 1: Wiederholt sich die Qualifying-Farce in Monza? (09:33 Min.)

Motorsport-Magazin.com fragte in Monza bei Ferrari Teamchef Mattia Binotto nach. "Zunächst sollte man sagen, dass Charles im Moment sehr schnell ist", so Binotto. "Sich gegen so einen schnellen Fahrer zu vergleichen, ist nie einfach - auch wenn du ein viermaliger Weltmeister bist."

Binotto: Vettel kann so schnell wie Leclerc sein

Aber nicht nur die Messlatte ist Vettels Problem, auch der SF1000. Während Leclerc immerhin mit der Balance weitestgehend zufrieden ist, konnte Sebastian Vettel keinerlei Stärken an seinem Roten Teufel erkennen.

"Ich denke, dass Sebastian ein wenig Probleme mit der Bremsstabilität hat", erklärt Binotto. "Er hat kein Vertrauen ins Auto. Es liegt nun an uns, ihm zu helfen." Sind die Probleme erst einmal aussortiert, ist sich der Italiener sicher: "Wir wissen, dass er so schnell sein kann wie Charles. Es ist nichts Spezifisches, er muss richtiges Vertrauen ins Auto finden."