Red Bull bot Mercedes in den Trainings der Formel 1 für das Rennen in Spa-Francorchamps die Stirn. Max Verstappen markierte am Freitag hauchdünn die Bestzeit. Die positive Tendenz bei Teamkollege Alexander Albon rundete den erfolgreichen Auftakt für die Österreicher ab. Verstappens Prognose fällt dennoch verhalten aus. Im Qualifying ohne Chance gegen Mercedes.

"Ich glaube nicht, dass wir mit ihnen um die Pole kämpfen werden, denn wir kommen nicht wirklich mit, wenn sie im Qualifying aufdrehen", wittert der Niederländer den üblichen Mercedes-Bluff am Freitag. Die Weltmeister hatten im FP1 mit Valtteri Bottas und Lewis Hamilton die Spitze markiert, dicht gefolgt von Verstappen.

Am Nachmittag drehte der 22-Jährige die Reihenfolge und setzte sich an die Spitze. Aus acht Hundertstelsekunden Rückstand auf Bottas wurde eine Zehntel Vorsprung auf Hamilton. Seine Bestzeit war außerdem sieben Zehntelsekunden schneller als die schnellste Runde aus dem 1. Freien Training.

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Mercedes-Pace bleibt Verstappen nicht verborgen

"Das Auto fährt sich gut. Natürlich ist es noch früh, aber für uns war es ein positiver Freitag und ich bin insgesamt ziemlich zufrieden", resümiert Verstappen. Seine Crew brachte den RB16 von Anfang an in die richtige Spur: "In Spa ist es nie einfach, das perfekte Downforce-Level zu finden und wir konnten sehen, dass jeder unterschiedliche Ansätze versucht hat. Ich denke, wir haben eine anständige Pace."

Bei Mercedes vernahm er in der zweiten Session erste Anzeichen für das, was er im restlichen Verlauf des Wochenendes von den Weltmeistern erwartet. "Ich denke, dass Mercedes noch ein paar Probleme mit der Balance hatte und ich erwarte sie morgen stärker. Wir konnten bereits sehen, dass sie auf den Longruns sehr konkurrenzfähig sind", so Verstappen.

Albon verzeichnet positiven Trend

Das Prädikat konkurrenzfähig traf an diesem Freitag einmal mehr nur bedingt auf Alex Albon zu. Der Thailänder feiert an diesem Wochenende sein einjähriges Jubiläum mit Red Bull und erlebte mit den Positionen sechs und vier einen soliden Start. Der Rückstand auf Verstappen war mit fast vier Zehntelsekunden im zweiten Training erneut beträchtlich.

"Es war ein vielversprechender Tag und ich habe mich im Auto von der ersten Runde an gut gefühlt", fällt Albons Fazit trotzdem positiv aus. "Ich denke, es hat mir sehr geholfen die Erfahrung von meinem ersten Rennen mit dem Team hier zu haben. Ich wusste, was wir machen und was auf dieser Rennstrecke funktioniert und was nicht."

Platz vier wäre für ihn inmitten seiner sportlichen Krise am Samstag zweifelsohne ein wichtiger Erfolg. Doch trotz des stark aufgelegten RB16 fiel sein Vorsprung auf die Verfolger aus dem vorderen Mittelfeld am Nachmittag gering aus. Racing-Point-Pilot Sergio Perez war nur drei Tausendstelsekunden langsamer. Auch Lando Norris und Esteban Ocon hielten mit nur einer Zehntelsekunde Rückstand den Anschluss.

"Es ist schwer zu sagen, was die anderen gemacht haben. Im Training werden unterschiedliche Motormodi und Spritmengen gefahren, und manche haben mehr als andere auf Höchstgeschwindigkeit hingearbeitet. Die Rundenzeiten waren überraschend eng und wir müssen das Auto weiter verbessern. Es wird eng", so Albon.